Alzheimer! Gene Hackman lebte nach dem Tod seiner Betsy noch mehrere Tage
Von Benno Schwinghammer
Santa Fe (USA) - Schauspiellegende Gene Hackman (†95) und seine Ehefrau Betsy Arakawa (†63) sind den Ermittlern zufolge eines natürlichen Todes gestorben. Das ergab die Autopsie der beiden Leichen.

Allerdings wiesen die Untersuchungen darauf hin, dass Arakawa eine Woche vor ihrem Mann starb - und der schwer an Alzheimer erkrankte Oscar-Preisträger Hackman danach noch tagelang mit ihrer Leiche im Haus auf dem Anwesen in Santa Fe im US-Bundesstaat New Mexico weiterlebte.
"Es kann gut sein, dass er sich ihres Todes nicht bewusst war", sagte die medizinische Ermittlerin Heather Jarrell auf einer Pressekonferenz.
Jarrell teilte mit, die Autopsie der Leiche Arakawas habe ergeben, dass die 65-Jährige vermutlich am 11. Februar an einer durch sogenannte Hantaviren ausgelösten Erkrankung bereits gestorben war.
Die Erreger befallen die Atemwege. Hackman selbst sei wahrscheinlich erst eine Woche später, am 18. Februar, einer Herz-Kreislauf-Erkrankung erlegen.
Die Untersuchungen hätten auch die fortgeschrittene Alzheimererkrankung des 95-Jährigen bestätigt.
"Er war in einem sehr schlechten Gesundheitszustand und hatte eine schwere Herzkrankheit. Und ich glaube, das war letztlich die Ursache für seinen Tod", schloss die Medizinerin.
Gene Hackmans Herzschrittmacher-Daten geben Aufschluss

Alles deute dementsprechend darauf hin, dass Arakawa zuerst gestorben sei, sagte Jarell weiter.
Sheriff Adan Mendoza sagte, es sei davon auszugehen, dass Hackman sogar tagelang neben seiner toten Frau im Haus weitergelebt habe.
Seitdem das tote Ehepaar zusammen mit einem toten Hund am Mittwoch vergangener Woche entdeckt wurde, liefen die massiven Ermittlungen.
Eine Analyse von Hackmans Herzschrittmacher ergab, dass am 18. Februar die letzten Herzaktivitäten aufgezeichnet wurden.
Arakawa war zuletzt auf Aufnahmen von Überwachungskameras einer Drogerie zu sehen.
Nach dem 11. Februar gab es kein Lebenszeichen mehr von ihr. E-Mails etwa blieben unbeantwortet.
Gene Hackman Eingangstür stand einen Spalt weit offen

Während Arakawas Leiche im Badezimmer auf dem Boden lag, wurde Hackmans lebloser Körper im Eingangsbereich des Hauses gefunden.
Aus dem Wortlaut eines Durchsuchungsbefehls ging hervor, dass die Eingangstür einen Spalt offenstand. Ein Verbrechen schlossen die Ermittler in dem Fall allerdings schon früh faktisch aus.
Die ersten Ergebnisse brachten keine Hinweise auf Spuren äußerer Gewalteinwirkung. Auch eine Kohlenmonoxidvergiftung, etwa durch ein Gasleck, wurde nicht festgestellt.
Obwohl die Ermittlungen nun weitgehend abgeschlossen scheinen, gibt es auf manche Fragen noch keine klaren Antworten.
In sozialen Netzwerken und US-Medien wurde etwa spekuliert, warum die Leichen der beiden anscheinend erst Tage beziehungsweise Wochen nach dem Tod entdeckt wurden.
Titelfoto: IMAGO/MediaPunch