Freigang gestrichen! Alfons Schuhbeck verliert alle Knast-Privilegien
München/Landsberg - Ein bitterer Rückschlag für Alfons Schuhbeck (75): Der Star-Koch hat seine Hafterleichterungen verloren. Grund dafür sind neue Ermittlungen gegen ihn.
Die Staatsanwaltschaft München I ermittelt seit Juni wegen Insolvenzverschleppung und Betrugs im Zusammenhang mit Corona-Hilfen gegen Schuhbeck, der wegen Steuerhinterziehung in Höhe von 2,3 Millionen Euro bereits seit vergangenem Jahr im Gefängnis sitzt. Das Landgericht München I hatte ihn zu drei Jahren und zwei Monaten Haft verurteilt.
Bereits im Sommer sagte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft, dass sich die neuen Ermittlungen im Zusammenhang mit elf Firmen des 75-Jährigen dem Ende zuneigen würden.
Wie "Bild" nun von Schuhbecks Anwalt Nicolas Stieger (56) erfuhr, wurden dem Star-Koch die Knast-Privilegien gestrichen. "Die neuen Ermittlungen belasten ihn natürlich sehr. Besonders schlimm ist für ihn, dass deswegen seine Hafterleichterungen zurückgenommen wurden", so Stieger.
Schubeck befand sich dem Bericht zufolge seit Februar im offenen Vollzug und hatte zwei Tage im Monat Freigang. Anfang Juni durfte er sogar ein Wochenende in Freiheit verbringen und zwei Nächte in seiner Wohnung in München schlafen.
Alfons Schuhbeck im Gefängnis: So sieht sein Knast-Alltag aus
Laut Stieger ist Schuhbeck körperlich "topfit". Über seinen Knast-Alltag in der JVA Rothenfeld sagt der Anwalt: "Herr Schuhbeck liest sehr viel, vor allem Bücher über Kräuter. Er bildet sich fort." Arbeiten würde er mit seinen 75 Jahren im Gefängnis nicht.
Der Jurist zeigte sich gegenüber "Bild" optimistisch, dass die Staatsanwaltschaft bezüglich der Corona-Betrugsermittlungen keine Anklage erheben würde.
Sollte es dennoch zu einem Prozess kommen und der Star-Koch würde verurteilt werden, hätte das die unausweichliche Konsequenz, dass sich die Haftstrafe von Schuhbeck verlängert. "Das ist eindeutig", so Stieger.
Dem Bericht zufolge sollte Schuhbeck ab Oktober im Rahmen seiner Resozialisierung im Bistro des FC-Bayern-Campus mitarbeiten. Auch diese Freiheit ist nun aufgrund der neuen Ermittlungen in der Schwebe.
Titelfoto: Sven Hoppe/dpa