Zverev tobt nach Niederlage: "Einer der unfairsten Spieler der Welt!"

Monte Carlo - Diese Partie hat ein Nachspiel, das sich gewaschen hat. Deutschlands Tennis-Star Alexander Zverev (25) schrammte am Donnerstagabend in Monte Carlo nur knapp am Sensationssieg gegen Daniil Medvedev (27) vorbei.

Alexander Zverev (25) hat die Nase voll von der mangelnden Fairness des Daniil Medvedev (27).
Alexander Zverev (25) hat die Nase voll von der mangelnden Fairness des Daniil Medvedev (27).  © Matthieu Mirville/ZUMA Press Wire/dpa

Nach der Partie, die der Hamburger nur knapp und dramatisch nach drei Stunden in drei Sätzen verlor, packte er die verbale Keule aus und ging auf den Russen los.

"Er gewinnt nicht mit Tennis. Er ist einer der unfairsten Spieler auf der Welt. Er versucht alles zu tun, wenn er hinten liegt", schilderte Zverev am Sky-Mikrofon äußerlich ruhig, doch innerlich brodelte es in ihm.

Was war passiert? Medvedev, der für seine Mätzchen und Spielchen mit den Fans bekannt ist, entfernte im zweiten Satz nach der 5:4-Führung von Zverev auf dem Weg zur Bank einfach mal die Netzstütze und schmiss sie vor die Füße des Ballkindes auf den Boden.

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Der Hamburger blieb fassungslos stehen, schaute in seine Box und lachte - noch! Zverev konnte anschließend sein Aufschlagspiel nicht halten, Medvedev glich zum 5:5 aus und legte sich mit den Zuschauern an.

Immer wieder streckte er den Zeigefinger vor den Mund und wollte damit sagen: "Haltet die Klappe!" Anstatt einfach weiterzuspielen, musste Schiedsrichter Carlos Bernardes den Russen erst beruhigen. Er gewann das Game zur 6:5-Führung, provozierte die Fans weiter und zeigte auf der Bank sitzend den Daumen nach unten ins Publikum.

Alexaner Zverev enttäuscht von der Unfairness von Daniil Medvedev

Daniil Medvedev (27) provoziert die Tennis-Welt immer wieder mit seinem Verhalten.
Daniil Medvedev (27) provoziert die Tennis-Welt immer wieder mit seinem Verhalten.  © IMAGO / ZUMA Wire

Doch es kam noch dicker. Nach der 4:3-Führung von Zverev im dritten Durchgang ließ Medvedev einfach den Schläger fallen, riss am Rande des Spielfeldes eine Tür auf und verschwand auf der Toilette.

Erst, als der Schiedsrichter "Time" rief, ließ er sich auf dem Platz wieder blicken. Doch anstatt sich sofort an die Linie zu stellen, putzte er noch genüsslich seine Nase und nahm einen Schluck aus der Trinkflasche.

Weder dafür, noch für die Aktion mit der Netzstütze bekam er eine Verwarnung.

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"Er geht beim 4:3 im dritten Satz auf Toilette, obwohl es gar keine Toilettenpause mehr gibt. Jedes Mal, wenn ich anfange, besser zu spielen, versucht er etwas zu machen", kritisierte Zverev.

Der 25-Jährige ging noch weiter und machte klar: "Darüber bin ich einfach extrem enttäuscht als Sportler. Ich nehme Fairness und Sportsmanship sehr, sehr ernst und davon hat er leider nichts", so der Deutsche.

Ein ganz so frommes Lamm ist Zeverev, der im Februar 2022 in Acapulco mit dem Schläger auf den Schiedsrichterstuhl eindrosch, zwar auch nicht, doch am Ende ärgerte er sich über sich selbst:

"Ich darf mich davon nicht abbringen lassen. Das ist völlig mein Fehler, das war heute wirklich schlecht von mir", zeigte er sich selbstkritisch.

Beim Handshake nach dem Spiel würdigte er den Konkurrenten keines Blickes, große Freunde werden sie wohl nicht mehr werden.

Titelfoto: Bildmontage: Matthieu Mirville/ZUMA Press Wire/dpa, IMAGO / ZUMA Wire

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