Ganz bitter! Zverev vergibt zwei Matchbälle bei dramatischer Niederlage
Monte Carlo - Was für ein Spiel! Alexander Zverev (25) hat in einem hochdramatischen Match gegen den aktuellen Weltranglisten-Fünften Daniil Medvedev (27) im Achtelfinale des ATP Masters von Monte Carlo die Sensation verpasst.
Der Hamburger unterlag dem Russen beim ersten Aufeinandertreffen der beiden auf Sand mit 6:3, 5:7, 6:7 (7) nach umkämpften drei Stunden Spielzeit unter Flutlicht.
Ursprünglich sollte die Begegnung schon gegen 16 Uhr starten, doch eine Regenunterbrechung und das lange Match vom Weltranglisten-Ersten Novak Djokovic, in dem der Serbe überraschend dem Italiener Lorenzo Musetti unterlag, dauerte lange drei Sätze.
Die Niederlage ist vor allem extrem bitter, weil der Deutsche bei seinem Comeback auf Sand nach seiner Horror-Verletzung von den French Open 2022 eine tolle Leistung zeigte - spielerisch wie kämpferisch.
Zwei Sätze lang hatte der lange Schlaks gegen den US-Open-Sieger von 2021 alles im Griff.
Nach einer bislang schweren Rückkehr auf die Tour nach seinem mehrfachen Bänderriss und anschließendem Knochen-Ödem war der 25-Jährige vor den Augen seiner Lebensgefährtin Sophia Thomalla (33) so nah dran an der Sensation.
Im zweiten Satz servierte er beim 5:4 zum Matchgewinn, gab den Aufschlag ab und gewann kein Game mehr.
Alexander Zverev vergibt zwei Matchbälle, Daniil Medvedev nutzt seinen ersten
Der dritte Durchgang entwickelte sich zu einem wahren Thriller.
Erneut hatte Alexander Zverev es beim 5:4 mit dem eigenen Aufschlag in der Hand, ins Viertelfinale einzuziehen. Doch das Game gab er zu Null ab.
Zverev lag dann 5:6 zurück, doch der Deutsche brachte seinen Aufschlag durch, so ging es in den alles entscheidenden Tie-Break.
Und in dem bog Medvedev schnell auf die Siegerstraße ein, führte mit 5:2. Doch Zverev zeigte unglaublichen Kampfeswillen, glich zum 5:5 aus, holte sich den ersten Matchball, vergab diesen aber mit einem leichten Return-Fehler.
Beim 6:6 blieb der Stopp von Medvedev an der Netzkante hängen. Der Russe nahm einen Ball und drosch ihn entnervt in die Plane hinter dem Spielfeld, psychologischer Vorteil Zverev.
Alexander Zverev vor den BMW-Open in München in Top-Form
Doch der konnte ihn und den erneuten Matchball nicht nutzen. Nun ließ sich der Kontrahent nicht zweimal bitten und nutzte seinen ersten eigenen Matchball zum Sieg.
Trotzdem können der Hamburger und sein Team stolz auf diese spielerische, kämpferische und athletische Leistung sein, lediglich das "i-Tüpfelchen" fehlte.
Die Tennis-Fans in Deutschland können sich aber freuen, denn Zverev scheint rechtzeitig zum Heim-Turnier, den BMW Open in München vom 17. bis 23. April, in Top-Form.
Titelfoto: VALERY HACHE / AFP