Auftaktsieg für Zverev! Tennis-Star schlägt gegen Wunderkind Alcaraz zurück

Turin - Traumstart für Alexander Zverev (26) in die ATP-Finals: Der Olympiasieger hat beim Jahresabschluss der acht besten Tennisprofis der Saison sein Auftaktmatch gewonnen und damit einen ersten Schritt in Richtung Halbfinale gemacht.

Tennis-Star Alexander Zverev (26) jubelt über seinen Sieg gegen Carlos Alcaraz (20).
Tennis-Star Alexander Zverev (26) jubelt über seinen Sieg gegen Carlos Alcaraz (20).  © Marco Alpozzi/Lapresse via ZUMA Press/dpa

Zverev setzte sich in Turin am Montag gegen Wimbledonsieger Carlos Alcaraz (20) aus Spanien mit 6:7 (3:7), 6:3, 6:4 durch.

"Ich bin froh, wieder hier zu sein. Ich habe es letztes Jahr sehr vermisst", sagte Zverev nach seinem überraschenden Erfolg. 2022 hatte Zverev verletzt passen müssen. "Ich wusste, dass ich heute gut aufschlagen muss. Das ist mir gelungen. Ich bin glücklich, dass ich den ersten Sieg in der Tasche habe", sagte Zverev, der 16 Asse schlug.

Vor 12.000 Zuschauern im ausverkauften Pala Alpitour nutzte Zverev nach 2:31 Stunden seinen ersten Matchball. Weitere Vorrunden-Gegner von Zverev, der die ATP-Finals bereits zweimal in seiner Karriere gewinnen konnte, sind die beiden Russen Daniil Medwedew und Andrei Rubljow, die sich ab 21 Uhr (Sky) in ihrem ersten Spiel gegenüberstehen.

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"Du musst gegen ihn dein bestes Tennis spielen. Immer, wenn ich ihn geschlagen habe, ist mir das gelungen", hatte Zverev vor der Partie gegen die Nummer zwei der Welt gesagt. Letztmals hatte Zverev den Spanier im vergangenen Jahr im Viertelfinale der French Open bezwungen.

Damals war Zverev auf dem Höhepunkt seiner Leistungsstärke, ehe er sich im Halbfinale gegen Rafael Nadal schwer am Fuß verletzte und mehr als ein halbes Jahr pausieren musste.

Alexander Zverev wehrt Satzbälle ab, verliert Durchgang eins aber im Tie-Break

Carlos Alcaraz (20) war zu Beginn die fehlende Spielpraxis anzumerken.
Carlos Alcaraz (20) war zu Beginn die fehlende Spielpraxis anzumerken.  © Marco Alpozzi/Lapresse via ZUMA Press/dpa

Von dieser Form ist Zverev im Jahr 2023 noch ein gutes Stück entfernt. Zwei Turniersiege in Hamburg und Chengdu, das Halbfinale in Roland Garros - das sind die positiven Ausreißer in einer Saison, die ansonsten von viel Auf und Ab geprägt war. Zuletzt wirkte Zverev nach einem langen Tennis-Jahr müde und musste bis zum Schluss um seine Teilnahme an den ATP-Finals bangen.

Gegen Alcaraz startete Zverev aber gut. Dem gebürtigen Hamburger gelang ein schnelles Break, auch weil Alcaraz die fehlende Matchpraxis der vergangenen Wochen deutlich anzumerken war. Dem Spanier unterliefen ungewöhnlich viele Fehler, von seinem gewohnt druckvollen Spiel war nicht viel zu sehen.

Doch Zverev konnte den schwachen Start von Alcaraz nicht weiter ausnutzen. Stattdessen musste er wenig später selbst seinen Aufschlag abgeben und geriet zunehmend in die Defensive. Auch, weil er beim Stand von 3:3 vier Breakbälle nicht nutzen konnte.

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Alcaraz zog daraus neues Selbstvertrauen und übernahm das Zepter. Beim Stand von 5:6 konnte Zverev zwar noch drei Satzbälle abwehren und sich in den Tiebreak retten. Doch wenig später holte sich der Spanier nach etwas mehr als einer Stunde im vierten Versuch den ersten Durchgang.

Schreckmoment für Alexander Zverev im dritten Satz

Zverev konnte sich am Montag auf seinen Aufschlag verlassen.
Zverev konnte sich am Montag auf seinen Aufschlag verlassen.  © Marco Alpozzi/Lapresse via ZUMA Press/dpa

Zverev zeigte sich aber unbeeindruckt. Im zweiten Satz nahm er Alcaraz sofort wieder den Aufschlag ab und konnte den Vorsprung dieses Mal behaupten. Mit einem Ass schaffte er nach 1:43 Stunden den Satzausgleich.

Das Momentum lag nun auf Zverevs Seite. Alcaraz wirkte gehemmt, blickte immer wieder verzweifelt zu seinem Trainer Juan Carlos Ferrero auf die Tribüne. Vor allem die sonst so gefährlichen Stoppbälle des Weltranglisten-Zweiten kamen dieses Mal überhaupt nicht. Zverev nutzte das und ging zum 3:2 mit einem Break in Führung.

Kurz darauf musste er aber eine Schrecksekunde überstehen. Der gebürtige Hamburger knickte um und ging zu Boden. Ein Raunen ging durch das Publikum, kurzzeitig wurden Erinnerungen an seine schwere Verletzung bei den French Open 2022 wach.

Doch Zverev stand wieder auf, brachte sein Service durch und machte kurz darauf den etwas überraschenden Sieg perfekt. "Ich bin nicht umgeknickt, sondern etwas weggerutscht. Ich habe etwas Schmerzen an der Achillessehne. Ich denke aber nicht, dass es etwas Schlimmes ist. Es ist kein Vergleich zu Paris im vergangenen Jahr", sagte Zverev.

Erstmeldung, 13. November, 17.55 Uhr; Update, 13. November, 18.18 Uhr.

Titelfoto: Marco Alpozzi/Lapresse via ZUMA Press/dpa

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