Adeles erste Mega-Show in München: Nasse Hose, kein Problem!
München - Zehn Konzerte wird Adele (36) in München spielen. Am Freitag fand die Eröffnungsshow statt. TAG24 war für Euch vor Ort - und hat am eigenen Leib erfahren, dass selbst bei einem Event dieser Ausmaße nicht alles planbar ist.
Ein kurzer Blick in den Himmel genügte dafür. Zwar war aus einer Reihe weiter hinten zu hören: "Es ist nur eine Wolke, dahinter wird es schon wieder hell."
Das half den rund 74.000 Fans, die sich schon in der Arena mitsamt Snacks und Getränken eingefunden hatten, kurz darauf aber recht wenig. Falsch war die Aussage nicht, das Wölkchen hatte es jedoch in sich.
Einen rund zehn Minuten andauernden Platzregen später waren viele Besucherinnen und Besucher noch vor dem Konzertbeginn komplett durchnässt.
Das Publikum ließ sich entsprechend leicht in drei Kategorien unterteilen. Die Personen, die einen Regenponcho oder ein großes Cape dabei hatten, durften sich zu den absoluten Gewinnern zählen.
Wenn es wie in unserem Fall für eine - leider recht kurze - Regenjacke gereicht hatte, lagen Freud und Leid eng beisammen ... also ungefähr auf Höhe der Gürtellinie. Diejenigen, die am wenigsten Spaß hatten, waren jedoch all die, die nur im Kleidchen oder in eleganter Leinenhose samt Poloshirt unterwegs waren. Schirme aller Art waren nämlich auf dem Gelände verboten.
Bei Ticketpreisen von bis zu 400 Euro dürfte es für so manchen die vielleicht teuerste Freiluftdusche des Lebens gewesen sein.
Der guten Stimmung konnte der Schauer indes nichts anhaben. Und nur wenige Minuten nach dem Wolkenbruch kam gegen 20.15 Uhr, rund 45 Minuten später als angedacht, endlich die Frau auf die Bühne, für die alle gekommen waren.
Adele in München: Mega-Show vom ersten "Hello" bis zum abschließenden Feuerwerk im Nachthimmel
Und das - wie sollte es anders sein - zum Hit "Hello", zu dem der Pop-Superstar, anfangs leicht aufgeregt wirkend, den einem Laufsteg gleichenden äußeren Teil der Bühne in der eigens für Adele am östlichen Rand von München errichteten Mega-Arena betrat.
Die Folge war ein erster von vielen Jubelstürmen an diesem Freitagabend, an dem es von nun an auch der Wettergott gut mit Star und Fans meinen sollte.
Spätestens zu diesem Zeitpunkt wurde dann auch das wohl aus dem Homeoffice bestens bekannte und bei Videokonferenzen oft gebräuchliche Motto "keine Hose, kein Problem" kurzerhand redakteurs- und konzerttauglich zu "nasse Hose, kein Problem".
Denn das, was in den folgenden knapp zweieinhalb Stunden dargeboten wurde, konnte begeistern. Die Sängerin selbst war angesichts der Größe ihrer eigenen Arena und der Masse an Fans manchmal geradezu überwältigt. Aus dem als Sitzbereich angedachten Block war vom ersten Ton an sowieso ein dauerhafter Steh- sowie Tanzbereich geworden.
Das lag zum einen am unbestrittenen Können der 36-Jährigen, die mit ihrer grandiosen Stimme unter anderem Hits wie "Easy on me", "Skyfall", "Set Fire to the Rain", "When We Were Young", "Someone Like You" oder zum Abschluss "Rolling in the Deep" in die Arena schmetterte, zum anderen an ihrer sympathischen Plauderlaune - inklusive dem ein oder anderen derben Spruch. Oscar, Golden Globe und zahlreiche Grammys gewinnen sich halt nicht von selbst ...
Adele-Konzerte in München: Technik, die es in sich hat!
Gesondert müssen zudem die 220 Meter lange und 17 Meter hohe Leinwand, die laut Adele in ihrer geschwungenen Form als "Umarmung der Fans" konzipiert wurde und die es so noch nie gab, sowie die hervorragende Soundanlage mit kristallklarem Klang hervorgehoben werden, die ihren Zweck nicht nur erfüllten, sondern außerdem einen gewaltigen Eindruck hinterließen.
Angesichts der Ausmaße der Bühne und der Arena als Herz einer 400.000 Quadratmeter umfassenden "Adele World" waren diese "Hilfsmittel" teils aber auch dringend notwendig, um Adele von jedem Platz aus im Blick und Ohr behalten zu können.
Der würdige Abschluss: Konfettiregen, ein riesiges Feuerwerk und Erinnerungen, die viele für immer begleiten werden.
Titelfoto: Montage: Kevin Mazur/Getty Images for AD (3), Felix Hörhager/dpa