Adele in München: Das passiert, wenn Ihr vor Ort nach dem Weg nach Panama fragt

München - Rund 74.000 Menschen haben sich am Freitag in München zum ersten von insgesamt zehn Konzerten von Adele (36) eingefunden. Ein bestimmtes Wort oder eine gezielte Frage sollten auf solchen Großveranstaltungen alle kennen.

Adele (36) stellt den Münchner Ost auf den Kopf.
Adele (36) stellt den Münchner Ost auf den Kopf.  © Kevin Mazur/Getty Images for AD

Die Rede ist von "Panama" oder alternativ "Wo geht es nach Panama?" Auch die Veranstalter der Shows der britischen Ausnahmekönnerin weisen auf das Wort hin, welches im Notfall einen immens großen Unterschied machen kann. Es geht um Awareness.

"Bei Unwohlsein, Bedrohung, Überforderung, bitte das Info-Team oder auch die Security mit dem Codewort 'Panama' ansprechen", ist auf der Seite zu der Konzertreihe am Messegelände in Riem zu lesen. Es werde sofort "unkompliziert geholfen".

Am östlichen Infopoint auf dem weitläufigen Areal, das rund 400.000 Quadratmeter umfasst und damit die Größe von rund 60 Fußballfeldern hat, wurde eigens ein sogenannter "Safe Space" eingerichtet.

Letzte Show vor langer Pause: Adeles Konzertreihe in München geht zu Ende
Adele Letzte Show vor langer Pause: Adeles Konzertreihe in München geht zu Ende

TAG24 hat sich im Zusammenhang mit Großveranstaltungen umgehört, inwiefern Codewort oder Frage bekannt sind - und sich zudem vor Ort in der "Adele World" umgeschaut. Mit einem Ergebnis, das gut und schlecht zugleich ist. Und das deutlich veranschaulicht, dass auch bei Events, auf die man sich lange freut, Dunkles im Kopf mitschwingen kann.

Adele in München und andere Großveranstaltungen: Bekanntheit des Codeworts "Panama" variiert

Für Fans ist der Besuch eines Konzerts einer der schönsten Tage im Leben - leider schwingt vor allem bei jungen Frauen oft auch etwas anderes mit.
Für Fans ist der Besuch eines Konzerts einer der schönsten Tage im Leben - leider schwingt vor allem bei jungen Frauen oft auch etwas anderes mit.  © Elke Richter/dpa

Der Großteil der jüngeren weiblichen Fans, die auch am Freitag einen beachtlichen Teil der Menschen auf dem Gelände des Adele-Konzerts ausgemacht haben und bei ihren weiteren Konzerten machen werden, konnten umgehend etwas damit anfangen.

Es verfestigte sich dabei der traurige Eindruck, dass sich "Panama" besonders im Zuge von möglichen (sexuellen) Belästigungen und eher nur vereinzelt der Gefahr einer Überforderung wegen der Masse an Menschen in den Hinterköpfen verankert hat.

Positiv ist, dass im Fall der Fälle immerhin schnell geholfen werden kann, negativ, dass dieses Wissen für viele Frauen inzwischen zum Unabdingbaren gehört. Etwas, das immer präsent zu sein scheint.

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Bei der älteren Altersgruppe nahm die Zahl im Zusammenhang mit Großveranstaltungen erkennbar ab. Bei männlichen Fans konnten fast ungeachtet des jeweiligen Alters erheblich weniger etwas mit dem Begriff "Panama" anfangen oder hatten selbigen erst kürzlich aufgeschnappt.

Der Einlass begann bereits um 15.30 Uhr. Die "Adele World" erwies sich aus mehrerlei Hinsicht als großer Vorteil.
Der Einlass begann bereits um 15.30 Uhr. Die "Adele World" erwies sich aus mehrerlei Hinsicht als großer Vorteil.  © TAG24/Höfling

Adele in München: Weitläufige "Adele World" ein großer Pluspunkt!

In München spielen das Konzept der Veranstalter und ein großer Pluspunkt der "Adele World" dem Entgegenwirken derweil in die Karten. Vor Ort gibt es viel Raum. Durch die Einlasszeit um 15.30 Uhr vergingen bis zum Konzert ferner rund vier Stunden.

Die Fans konnten entzerrt auf das Gelände strömen. Ausgestattet unter anderem mit Riesenrad, Karussell, unzähligen Food Markets, Biergarten und recht weitläufigen "Auslaufzonen" war auf diesem nicht nur für Unterhaltung gesorgt, sondern auch dafür, dass nicht alles nur dicht an dicht vonstattenging - mit Ausnahme rund um die Toilettenbereiche.

Titelfoto: Elke Richter/dpa

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