"Party Sahne" in Scheeßel: Ski Aggu erfüllt sich großen Traum auf dem Hurricane
Scheeßel - Als erster großer Act übernahm der Berliner Rapper Ski Aggu (26) am Freitag eine der Bühnen auf dem Hurricane Festival im niedersächsischen Scheeßel.
Nur wenige Stunden vorher war das Gelände nach einem kurzen Sturzregen eröffnet worden: Für den Tag blieben Schauer angesagt, doch die Sterne meinten es wohl gut mit dem Berliner Rapper. Um 16.20 Uhr landete er bei strahlendem Sonnenschein mit seinem Raumschiff auf der River Stage, um die ersten Zeilen von "Party Sahne" anzustimmen.
Mit diesem Song hatte er erst 2022 seinen ersten musikalischen Durchbruch gefeiert. Ein Jahr später folgte "Friesenjung", mit dem er vor allem auf der Plattform TikTok viral ging.
Wieder ein Jahr später: Hurricane 2024. Und Ski Aggu performte, als habe er seit Jahren nichts anderes gemacht. In Superstar-Manier reichte er den kreischenden Fans in der ersten Reihe gnädig die Hände, hüpfte über die gesamte Bühne und feuerte einen Song nach dem anderen ab.
Nur eine Sache entlarvte ihn dann eben doch als Newcomer: Die Momente, in denen er sich kopfschüttelnd die Tausenden tanzenden Fans anschaute, sich an die Stirn fasste und überwältigt erklärte: "Das ist die größte Crowd, vor der ich in meinem Leben je gespielt hab! Ich hab's geschafft Mama, ich hab's geschafft!"
Dass viele extra für den Rapper angereist waren, bewiesen nicht zuletzt die zahlreichen Ski-Brillen in den dicht gedrängten vorderen Reihen. Dahinter formierten sich Moshpits und – angeleitet durch Ski-Aggu – Circle Pits und eine Wall of Death.
Schließlich hatte sich der 26-Jährige Großes vorgenommen: "Ich will, dass es die geilste Show wird, die ich in meinem Leben je hatte. Und ich will auch, dass es die geilste Show wird, die ihr in eurem Leben je hattet!"
Ski Aggu holte Ritter Lean und Zartmann auf die Bühne
Dafür bekam er aber auch Unterstützung: etwa von seinem Kindheitsfreund und ebenfalls Hurricane-Artist Ritter Lean. Zusammen performten sie ihren Hit "Huso": "Davon haben wir im Kinderzimmer geträumt, danke, dass ihr unseren Traum wahr gemacht habt!" Und zu "Wie du manchmal fehlst" erschien dann auch noch der Musiker Zartmann neben Ski Aggu.
"Die Stage wird heute abgerissen, so wie AfD-Wahlplakate!", skandierte der Rapper, der auf seinen Konzerten zuletzt immer wieder "F*ck die AfD"-Gesänge angestimmt hatte.
Am Ende durfte natürlich die Dance-Version von Otto Waalkes' "Friesenjung" nicht fehlen. Wer allerdings auf einen Gastauftritt von Otto – wie zuletzt auf der OMR Messe in Hamburg – gehofft hatte, wurde enttäuscht.
Auch Joost Klein (26), der wegen einer mutmaßlichen Attacke auf eine Kamerafrau von seiner Teilnahme am diesjährigen Eurovision Song Contest (ESC) suspendiert worden war, wurde nicht weiter erwähnt.
Im Mittelpunkt stand schließlich auch Ski Aggu, der sich am Ende seinen anfänglichen Wunsch selbsterklärend erfüllte: "Das war die geilste Show, die ich in meinem Leben hatte und ich liebe euch!", rief er der Menge zu. Achso, und: "Ich flieg' jetzt mal weiter!"
Titelfoto: TAG24/Franziska Rentzsch