Neue Wacken-Serie: "Unter viel Metall, Leder und Bier steckt der allerbeste Menschenschlag!"
Hamburg – Jedes Jahr am ersten August-Wochenende pilgern Tausende von Metal-Fans aus aller Welt in die kleine, aber berüchtigte Gemeinde Wacken irgendwo in Schleswig-Holstein. Weltstars wie der diesjährige Headliner Iron Maiden sind Stammgäste auf dem "Wacken Open Air". 1990 mitten auf einer Kuhwiese mit rund 800 Besuchern haben wohl selbst die Gründer Thomas Jensen und Holger Hübner nicht mit den Dimensionen gerechnet, die ihr Festival keine zehn Jahre später annehmen sollte. Davon geträumt haben sie aber auf jeden Fall. Erstmalig erzählt die Fernsehserie "Legend of Wacken" die erstaunliche Entstehungsgeschichte des legendären Musikfestivals.
Wacken 2022. Holger Hübner fällt nach einem Stromschlag hinter der Bühne ins Koma. Eine Ärztin erklärt seinem Freund und Geschäftspartner Thomas Jensen, dass Holger durch persönliche Ansprache wieder zurück ins Leben geholt werden kann. Was nun folgt, ist eine emotionale Reise in die Vergangenheit, zurück in die Provinz und in Erinnerung an einen gemeinsamen Traum.
Mit viel Humor, einer Mischung aus Fiktion und wahren Begebenheiten und natürlich ganz viel Musik erzählt die sechsteilige RTL-Serie, wie die Wacken-Gründer es geschafft haben, ihren Traum zum Leben zu erwecken.
Gespielt wird Holger Hübner von seinem Namensvetter Charly Hübner (50) und Aurel Manthei (49) schlüpft in die Rolle von Thomas Jensen. Letzterer war außerhalb der Dreharbeiten tatsächlich noch nie auf dem Wacken-Festival, und das trotz großer Heavy-Metal-Liebe.
Für dieses Jahr hat der gebürtige Hamburger sich aber fest vorgenommen, das Festival auch abseits der Kameras zu genießen, wie er im TAG24-Interview verriet.
"Dass Thomas und ich wohl eine gewisse Ähnlichkeit haben, ist mir vorher gar nicht so aufgefallen!"
TAG24: Herr Manthei, wie kam es dazu, dass Sie Thomas Jensen spielen? Wurden Sie aufgrund Ihrer großen (optischen) Ähnlichkeit zum "echten" Jensen angesprochen?
Manthei: Ich hatte mit Charly Hübner und Lars Jessen [Regisseur] schon früher zusammengearbeitet. Dass ich in Hamburg groß geworden bin, etwa im gesuchten Alter bin und auch noch Metal-Freund, hat die Jungs wohl dazu bewegt, mich anzufragen. Dann ging alles recht schnell. Dass Thomas und ich wohl eine gewisse Ähnlichkeit haben, ist mir vorher gar nicht so aufgefallen, aber Perücke und Brille haben dann ihren Teil dazu beigetragen.
TAG24: War es schwer für Sie, eine nicht fiktive Rolle zu spielen? Was hat Thomas Jensen zu Ihrer Performance gesagt?
Manthei: Fiktive oder verstorbene Personen können sich ja nicht wirklich über ihre Darstellung beschweren. Das ist natürlich in unserem Fall anders. Die Sorge, dass Thomas meine Performance eventuell Scheiße findet, war schon immer mal wieder mit dabei.
Ich habe mir aber seinen Segen nach dem ersten Screening abgeholt. Da ist mir dann schon ein kleiner Stein von Herzen gefallen. Aus zeitlichen Gründen konnte ich ihn vor Drehbeginn leider nicht treffen. Ich habe ihn mir also aus Interviews und Videos näher geholt.
Aurel Manthei über Wacken 2023: "Hiermit bestelle ich gutes Wetter für alle!"
TAG24: Vor dem Dreh waren Sie noch nie auf dem Wacken-Festival – trotz Heavy Metal Liebe. Wie kam es dazu? Und würden Sie gerne noch einmal das volle Programm mitmachen, inklusive Zelten und der (leider) oftmaligen Schlammschlacht?
Manthei: Tja, wie es halt immer so ist: keine Zeit oder keine Kohle oder zu weit weg oder alles zusammen. Dieses Jahr bin ich am Start. Ich schlafe im Transporter und freue mich auf einen Haufen netter Leute. Schlamm brauche ich nicht. Hiermit bestelle ich gutes Wetter für alle!
TAG24: Im Rahmen der Dreharbeiten standen Sie und Charly Hübner selbst auf der Wacken-Bühne. Leckt man in solchen Momenten selbst Rockstar-Blut?
Manthei: Unbedingt. Könnte ich mich dran gewöhnen!
TAG24: Und welche Künstler würden Sie unbedingt gerne mal live erleben?
Manthei: Die Lokalmatadore wegen Spitzenparty. Pantera wegen Druck. Iron Maiden wegen Kult. Und Motörhead wegen Motörhead!
Thomas Jensen-Darsteller über das Wacken Open Air: "Metal heilt!"
TAG24: Was hat Sie am meisten an der Entstehungsgeschichte des Wackens verblüfft?
Manthei: Dass die Jungs aus und auf dem Nichts eine Stadt aus Metal-Musik gestampft haben – mit Beharrlichkeit und Liebe zur Musik!
TAG24: Was macht das Wacken Open Air Ihrer Meinung nach so besonders?
Manthei: Dass es so friedlich ist. Alle wollen eine gute Zeit für alle. Rücksichtnahme wird großgeschrieben!
TAG24: Sie sind in Hamburg aufgewachsen, haben Sie einen Geheim-Tipp, wo man quasi sein persönliches Wacken in Miniformat erleben kann?
Manthei: Ich bin leider schon sehr lange aus Hamburg weg. Früher waren die üblichen Stationen natürlich die Freiheit 36, Docks, Grünspan und die Markthalle. In Hamburg gibts immer gute Musik live zu erleben.
TAG24: Metalheads sind auch heutzutage oft noch Klischees ausgesetzt. Woran denken Sie liegt das?
Manthei: Das kann man den Leuten, die mit harter Musik nichts anzufangen wissen, nicht verdenken, wenn die erstmal hektische Flecken bekommen, weil ihnen 85.000 Orks gegenüberstehen. Dass aber unter viel Metall und Leder und Bier der allerbeste Menschenschlag steckt, ist für mich unbestritten!
TAG24: Was wünschen Sie sich, soll der Zuschauer aus der Serie mitnehmen?
Manthei: Wahnsinnige Lust auf Staffel 2 bis unendlich! Metal heilt!
Alle sechs Folgen von "Legend of Wacken" sind ab dem heutigen Freitag, 7. Juli, auf RTL+ verfügbar. Die Free-TV-Premiere feiert die Serie am 12. Juli um 20.15 Uhr auf RTL.
Titelfoto: RTL / Thomas Leidig