Nach tödlichem Schuss-Unfall am Set: Auch Nicolas Cage hatte Ärger mit 24-jähriger Waffenmeisterin
Santa Fe (USA) - Nach dem tödlichen Schuss-Unglück am Set des Westernfilms "Rust" steht vor allem die 24-jährige Waffenmeisterin Hannah Gutierrez-Reed in der Kritik - und das offenbar nicht zum ersten Mal, wie ein Blick in die Vergangenheit verrät.
War ihre Unachtsamkeit der Auslöser für den tödlichen Schuss, den Schauspieler Alec Baldwin (63) auf Kamerafrau Halyna Hutchins (†42) abfeuerte?
Hannah Gutierrez-Reed war als Waffenmeisterin ("armorer") während der Produktion von "Rust" angestellt.
Dass die junge Frau schon so früh in solch eine verantwortungsvolle Position kommen konnte, liegt vor allem an ihrem Vater, dem Hollywood-Waffenexperten Thell Reed (78).
Dieser wirkte als Chef-Waffenmeister an zahlreichen hochkarätigen Filmen mit und war somit für die Sicherheit am Set und stellenweise auch für die Ausbildung der Schauspieler in puncto Waffengebrauch zuständig.
Reed machte sich bei "Todeszug nach Yuma" (2007), "Django Unchained" (2012), "Once Upon a Time in Hollywood" (2019) und zahlreichen anderen Filmen einen Namen.
Seine Tochter versagte bei der Aufgabe, den Requisitenrevolver sorgsam zu prüfen. Doch auch Regieassistent Dave Halls (50) wird kritisiert, weil er die Pistole als "cold gun" (kalte Waffe) an Baldwin aushändigte und damit eindeutig implizierte, dass sich keine tödliche Munition im Revolver hätte befinden sollen.
Als Produzent des Films hätte Alec Baldwin zudem die Möglichkeit gehabt, erfahrenere Leute einzukaufen, doch wahrscheinlich gab das geringe Budget dies nicht her.
Wie nun bekannt wurde, handelte sich Gutierrez-Reed schon vor "Rust" negatives Feedback von Kollegen ein.
Waffenmeisterin Hannah Gutierrez-Reed wurde von Schauspieler Nicolas Cage angebrüllt
"Rust" war das dritte und möglicherweise nun auch letzte Filmprojekt von Hannah Gutierrez-Reed. Wie die New York Post berichtet, sorgte die junge Frau bereits bei den Dreharbeiten zum Westernfilm "The Old Way" für Ärger.
Schauspieler Nicolas Cage (57) sei völlig durchgedreht und hätte Gutierrez-Reed angeschrien, weil sie zum zweiten Mal innerhalb von drei Tagen ohne Vorwarnung eine Waffe abgefeuert hatte. "Du Rookie hast mir gerade fast das Trommelfell weggeblasen", soll Cage gebrüllt haben, bevor er wütend das Set verließ, erinnert sich der damals anwesende Cutter Stu Brumbaugh (47).
Brumbaugh kritisierte, es sei unmöglich, solche jungen und unerfahrenen Leute in Schlüsselpositionen zu bringen, nur um Geld zu sparen.
Es gibt jedoch auch Kollegen, die sich positiv über Gutierrez-Reed äußern: Der Requisiteur Jeffrey Crow, der die 24-Jährige bei "The Old Way" betreute, verteidigte sie kürzlich in einem Interview mit der Los Angeles Times.
"Ich hielt sie für eine außergewöhnliche, junge, aufstrebende, sehr eifrige und talentierte Waffenmeisterin", sagte Crow. "Ich wäre überrascht, wenn sie für all das verantwortlich sein sollte, was am Set in Santa Fe passiert ist."
Titelfoto: Jordan Strauss/Invision/AP/dpa, Screenshot Facebook @VoicesoftheWest