Wendler-Doku nach Shitstorm gestrichen: RTLzwei macht Rückzieher!

München - Das Vorhaben hielt der Kritik keine 24 Stunden stand! Der Privatsender RTLzwei hat entschieden, dass die geplante Doku-Soap mit dem Verschwörungsgläubigen Michael Wendler (50) doch nicht produziert wird.

Michael Wendler (50) wollte sein Comeback in der deutschen TV-Welt feiern. Das Vorhaben überstand keine 24 Stunden.
Michael Wendler (50) wollte sein Comeback in der deutschen TV-Welt feiern. Das Vorhaben überstand keine 24 Stunden.  © Rolf Vennenbernd/dpa

Das teilte RTLzwei in einem Instagram-Posting mit.

Kurz nach der Bekanntgabe der geplanten sechsteiligen "Babyglück"-Serie mit dem ehemaligen Partyschlager-Star und seiner 28 Jahre jüngeren, schwangeren Frau Laura Müller (22) entfachte ein Shitstorm gegen den Grünwalder TV-Sender.

Zahlreiche Kritiker warfen auf den sozialen Netzwerken RTLzwei vor, einem Verschwörungsideologen, Holocaust-Verharmloser und Antisemiten dadurch eine Plattform zu bieten.

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Es wurde unter anderem auch zum Boykott gegen die Werbekunden des Senders aufgerufen. Am Mittwoch zog RTLzwei die Reißleine und gab bekannt, die Doku-Soap nicht zu produzieren.

Der Sender veröffentlichte am Mittwoch gegen 11.30 Uhr ein Statement zur Entscheidung.

TV-Sender RTLzwei bittet in Statement um Entschuldigung

Zu lange und zu extrem geschwurbelt: Michael Wender (50) und Laura Müller (22, l.) bekommen keine RTLzwei-Doku.
Zu lange und zu extrem geschwurbelt: Michael Wender (50) und Laura Müller (22, l.) bekommen keine RTLzwei-Doku.  © RTLZWEI

"Wir haben die Vehemenz der Reaktionen wahrgenommen und nehmen die Stimmen unseres Publikums ernst", zeigt sich der TV-Sender aus Grünwald einsichtig. "Wir bitten um Entschuldigung, sollten wir hier Gefühle verletzt haben.

RTLzwei betonte, dass man sich als weltoffenes und tolerantes Unternehmen sieht, und distanzierte sich nachdrücklich von "Extremismus aller Art". Michael Wendler hatte in den letzten Jahren auf seinem Telegram-Kanal zahlreiche Verschwörungsmythen und teilweise rassistische und antisemitische Beiträge veröffentlicht.

Unter anderem verbreitete der 50-Jährige unter anderem die Verschwörungsmärchen, dass die Flutkatastrophe 2021 von der Regierung mit "Wetterwaffen" ausgelöst wurden, verharmloste mehrfach Nazi-Verbrechen und zeigte sich solidarisch mit "Reichsbürgern".

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Zahlreiche Kritiker warfen dem Sender daraufhin vor, dem Schwurbel-Sänger eine unnötige und ungerechtfertigte Reichweite zu verschaffen. Doch nun pocht RTLzwei auf seine Philosophie und bestärkt diese: "Es ist uns wichtig, auch nur den Anschein zu vermeiden, dass der Sender hier zu Abstrichen bereit ist."

Und es wird betont: "Deshalb werden wir das Projekt mit Michael Wendler nicht weiterverfolgen."

Titelfoto: Rolf Vennenbernd/dpa

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