Lieblingssongs voller "Fehler": "Wild Rivers" wollen nicht perfekt sein

Hamburg - "Wild Rivers" aus Kanada versuchen ihr Bestes, um nicht als "underrated" bezeichnet zu werden. Ihre letzte Platte "Thinking 'Bout Love" erreichte in ihrer Heimat und in Australien Platin-Status. Demnächst sind sie auch in Deutschland auf Tour und bringen ihr neues Album "Never Better" mit.

Devan Glover, Andrew Oliver und Khalid Yassein sind demnächst auch in Deutschland auf Tour.
Devan Glover, Andrew Oliver und Khalid Yassein sind demnächst auch in Deutschland auf Tour.  © Weird Candy/Alex Berger

2013 lernten sich Khalid Yassein und Devan Glover an der Queen’s University in Kingston, Ontario kennen und starteten zunächst als Akustik-Singer-Songwriter-Projekt. Später kam Andrew Oliver hinzu - den Khalid liebevoll als ihr "Schweizer Taschenmesser" bezeichnet - und das Trio "Wild Rivers" war perfekt.

Ihre neue Platte "Never Better" ist ein Album voller Liebeslieder. Warum? "Wir lieben ein Liebeslied! Es ist ein universelles Thema und ich glaube, wir alle drei sind hoffnungslose Romantiker", erklärt Andrew gegenüber TAG24.

Das sei nicht von Anfang an beabsichtigt gewesen, aber Beziehungen seien es, die die Musiker am meisten inspirieren. "Einige unserer Lieblingssongs handeln von anderen Themen, anderen Formen der Liebe, sind aber als romantische Liebeslieder getarnt. Das wollten wir bei dieser Platte versuchen."

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"Everywhere I Go" sei beispielsweise ein Song, den Khal über seine Beziehung zu seinem verstorbenen Großvater geschrieben hat. "Es ist schön, dass es um eine so bedeutsame familiäre Verbindung geht, aber für einen zufälligen Hörer wie ein Liebeslied rüberkommen kann."

Manche Songs schreiben sie im Team, einige stammen aus den Federn von Dev oder Khal selbst, andere wiederum entstanden aus der Zusammenarbeit mit Songwritern. "Wir sind nicht allzu wählerisch, wie der Song zustande kommt, solange er gut ist!"

Wollen lieber einen echten Moment einfangen, als etwas Perfektes zu konstruieren

Ihr Album "Never Better" erscheint am 26. Juli.
Ihr Album "Never Better" erscheint am 26. Juli.  © Justin Broadbent

In der Vergangenheit habe sich die Band sehr viel Zeit genommen, um ihre Alben aufzunehmen, zu bearbeiten und abzumischen.

"Wir neigen dazu, die feinen Details zu durchkämmen und zu versuchen, jeden Teil zu perfektionieren" so Andy. "In den letzten Jahren haben wir jedoch festgestellt, dass unsere Lieblingsmusik 'Fehler' und 'happy accidents' enthält, Momente des Menschseins."

Also entschlossen sie sich dazu, einen Großteil des Albums live aufzunehmen.

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Den Song "Anyways, I love You" hätten sie beispielsweise einfach ein paar Mal gemeinsam vor ihren Mikrofonen gejamt.

"Wir haben gelacht und hatten einfach einen Riesenspaß. Es gibt viele kleine Patzer und Geräusche, die wir in der Vergangenheit versucht hätten zu bearbeiten, aber jetzt sind sie unsere Lieblingsstellen. Unser Ziel war es, einen echten Moment einzufangen, anstatt etwas Perfektes zu konstruieren."

Dass sie mit ihrer Musik ihren Lebensunterhalt verdienen können, haue sie einfach um. Ihre letzte Platte erreichte sogar Platinstatus. "Ich glaube, wir haben alle ein gewisses Imposter-Syndrom, wenn es um Auszeichnungen geht, aber es bedeutet uns die Welt, zu wissen, dass die Leute zuhören", so der Multiinstrumentalist.

Ihr Album "Never Better" erscheint am 26. Juli.

Titelfoto: Weird Candy/Alex Berger

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