"Wie in einem Käfig gefangen": Helene Fischer spricht über ihre Anfänge, Verrat, Paparazzi und Enttäuschung
Herrsching - Sie gilt als der aktuell größte Musikstar Deutschlands, gehört laut Forbes-Magazin zu den weltweit zehn bestverdienenden Frauen der Branche und wollte eigentlich Theater spielen: Schlagersängerin Helene Fischer (37).
Ihr Vermögen wurde 2018 durch das Wirtschaftsmagazin "Forbes" auf umgerechnet 32 Millionen Dollar beziffert. Sie liegt damit in der Top-Ten-Liste vor Celine Dion ("My Heart Will Go On") und Britney Spears ("Toxic").
Dabei hatte sie mit Schlager eigentlich gar nichts am Hut. Zu Beginn ihrer Karriere musste sie sogar erst einmal recherchieren, was es mit dieser Musikrichtung überhaupt auf sich hat.
Das gestand sie nun in einem Interview der Wochenzeitung "Zeit". Denn ihr Manager Uwe Kanthak hatte, nachdem er ihre Demo-CD gehört hatte, an die Fischer selbst nicht geglaubt hatte, eine klare musikalische Zielrichtung im Auge.
"Ich hatte schon immer Popmusik gehört und gar keine Ahnung von Schlager. Dann fing ich an zu recherchieren, habe mir Sendungen angeschaut und mich irgendwann einfach darauf eingelassen", sagt die 37-Jährige rückblickend.
Sie erzählt davon, wie sie immer weiter nach oben stieg, die Branche nachhaltig beeinflusste und modernisierte und über die Schattenseiten ihrer Berühmtheit.
Über Paparazzi, die auf ihre Grundstücke einbrechen, um dann darüber berichten zu können, dass auf ihr Grundstück eingebrochen wurde. Und der ständigen Verletzungen ihrer Privatsphäre durch einschlägige Medienvertreter.
"Paparazzi haben in dem Moment die Macht"
Zur Rede kann sie die Fotografen im Grunde nicht stellen, geschweige denn, ihnen die Meinung geigen: "Wenn ich anfangen würde, mich massiv zu ärgern, würde es mir selbst nur schaden, denn sie würden genau die Bilder kriegen, die ich nicht in der Presse sehen will", weiß die Sängerin.
"Es fühlt sich teilweise an, wie in einem Käfig gefangen zu sein. Man kommt aus der Situation nicht raus, denn die Paparazzi haben in dem Moment die Macht und die Kamera in der Hand und können alles dokumentieren – und ich bin ihnen ausgeliefert."
Auch ihre Schwangerschaft, die sie damals eigentlich noch längere Zeit geheim halten wollte, ging plötzlich durch die Medien: "Was mich dann wahnsinnig enttäuscht hat, ist die Tatsache, dass mich wohl jemand verraten haben muss. Und ich kann mir bis heute nicht vorstellen, wer das sein könnte."
Dennoch weiß die Musikerin durchaus auch ihren Erfolg zu schätzen und zeigt sich - vor allem ihrer Mutter - gegenüber dankbar. Sie hatte damals die Demo-CD weggeschickt.
Auch ihre Fans seien eine positive Motivation, durch die sie viel Energie erntet. Zumal diese einzuordnen wissen, was über die Schlager-Ikone berichtet wird.
Auf die Frage, ob sie sich noch als bodenständig bezeichnen kann, antwortet die Künstlerin: "Ich bilde mir ein, ja! Ich kann von mir sagen, dass ich aus einem bescheidenen und einfachen Elternhaus komme und mich das bis heute geprägt hat."
Titelfoto: Bernd Wüstneck/dpa-Zentralbild/dpa