Schlagersänger Tony Marshall ist tot!
Baden-Baden - Die "Schöne Maid" fällt wohl allen sofort ein, die an Tony Marshall (†85) denken. Doch der Sänger hatte mehr zu bieten als den alten Schlager. Nun ist er nach langer Krankheit gestorben.
Der 85-Jährige starb am Donnerstagabend im Kreis seiner Familie, wie eine Sprecherin am Freitag mitteilte. Berühmt geworden war er 1971 mit dem Lied "Schöne Maid". Die letzten Jahre hatte sich der Risiko-Dialyse-Patient aus der Öffentlichkeit mehr oder weniger zurückgezogen.
Für die Fans war Marshall zeitlebens ein Entertainer und vor allem auf Schlager gebucht. Dabei hatte der Baden-Badener ein Staatsexamen als Opernsänger, beherrschte neben Klavier und Geige vier weitere Instrumente und sang in acht Sprachen.
Privat war er Familienmensch: Der Vater dreier Kinder, Opa und Uropa war seit Jahrzehnten mit seiner Jugendliebe Gaby verheiratet. Seine Söhne Pascal und Marc begleiteten den Vater auf Tourneen.
Mit seiner Tochter Stella engagierte Marshall sich in seiner Stiftung für Menschen mit Behinderung.
Vor zwei Wochen feierte Marshall seinen Geburtstag
Die Gesundheit beschäftigte auch Marshall selbst mit den Jahren immer mehr. Er hatte einen Herzschrittmacher und lebte mit der Nervenkrankheit Polyneuropathie, die seinen Bewegungsdrang einschränkte. Anfang 2019, kurz vor seinem Geburtstag, musste er zeitweilig ins Krankenhaus.
Er überstand später eine Corona-Infektion, wegen der er als Risikopatient in eine Klinik musste, und wurde im Mai 2022 notoperiert. Aus gesundheitlichen Gründen musste er auch Konzerte und Auftritte absagen.
In der Öffentlichkeit tauchte er immer seltener auf, auch wenn Medien sich rege für seinen Gesundheitszustand interessierten - was Marshall durchaus als belastend empfand. 2021 aber eröffnete er noch im badischen Gaggenau eine persönliche Galerie mit Fotos, Pokalen, Medaillen, Goldenen Schallplatten und anderen Erinnerungsstücken.
Vor zwei Wochen - am 3. Februar - hatte er noch seinen 85. Geburtstag feiern können.
Erstmeldung: 12.57 Uhr, aktualisiert um 13.04 Uhr.
Titelfoto: Henning Kaiser/dpa