"Fettes Brot"-Fans von Abschied enttäuscht: "Riesenverarsche und Abzocke"

Hamburg - Nach dem endgültigen Aus von "Fettes Brot" sitzt der Frust bei vielen Fans der Hip-Hop-Band tief. Auslöser ist das zweitägige "Brotstock"-Festival am vergangenen Wochenende auf der Trabrennbahn Bahrenfeld in Hamburg.

Machten 31 Jahre zusammen als "Fettes Brot" Rapmusik: Martin "Doktor Rentz" Vandreier (v.l.n.r.), Boris "König Boris" Lauterbach und Björn "Björn Beton" Warns.
Machten 31 Jahre zusammen als "Fettes Brot" Rapmusik: Martin "Doktor Rentz" Vandreier (v.l.n.r.), Boris "König Boris" Lauterbach und Björn "Björn Beton" Warns.  © Christian Charisius/dpa

"Was als 30 Stunden Festival angekündigt war, entpuppte sich als die größte Verarsche überhaupt", hieß es in den Kommentaren dazu auf Facebook. Statt abwechslungsreichem Programm habe es am zweiten Tag die komplette Wiederholung gegeben.

"Die gleiche Setlist, Eure Moderationen und Witze konnten wir mitsprechen." Auch ein anderer Fan meckerte: "Es war eine Riesenverarsche und Abzocke." Es habe zweimal fast das gleiche Programm gegeben. Die Kritik traf den Nerv vieler, wenn auch nicht aller Konzertbesucher.

Fans konnten sich vorab entscheiden, ob sie Einzelkarten für einen der beiden letzten Auftritte am Freitag oder Samstag oder ein Kombiticket für beide Tage kaufen. In Anlehnung an das legendäre "Woodstock"-Festival wurden die beiden Konzertabende als "Brotstock" bezeichnet.

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Es sollte das Finale des Abschieds von "Fettes Brot" nach 31 Jahren Bandgeschichte werden. Pro Abend war Platz für 25.000 Menschen auf der Trabrennbahn.

Auf Instagram wurde das Event im Oktober vergangenen Jahres als großes Spektakel angekündigt. "Der letzte Tag mit 'Fettes Brot' hat 30 Stunden", hieß es und weiter: "Tragt in eure Kalender Abwesenheit ein für Freitag-Abend bis Sonntag-Morgen."

"Fettes Brot" weckte mit Ankündigung sehr hohe Erwartungen

Etwa 25.000 Fans waren je Abend bei den beiden Abschiedskonzerten von "Fettes Brot" in Hamburg.
Etwa 25.000 Fans waren je Abend bei den beiden Abschiedskonzerten von "Fettes Brot" in Hamburg.  © Christian Charisius/dpa

"Fettes Brot" schrieb: "Wir kommen in Hamburg nie alleine und mit Tascheleer. Beide Tage pumpen wir für euch unsere Super Show, aber - psssssst -, unsere wechselnden, jeweiligen Spezial-Gäste und -Attraktionen bleiben streng geheim."

Das weckte sehr hohe Erwartungen. "Diese Ankündigung und das, was man bekommen hat, stimmen einfach null überein", schrieb ein enttäuschter Fan auf Instagram. Am Freitag bekamen die Konzertbesucher "Fatoni", "Grossstadtgeflüster", "Deine Freunde", "Antilopen Gang", "Danger Dan" und "Tocotronic" als Vorbands und "Kraftklub" als Zugabe mit Kurzauftritten zu sehen.

Das Line-up änderte sich Samstag nur wenig: "Meute", die "Beginner" und "die Ärzte" standen anstelle von "Deine Freunde", "Tocotronic" und "Kraftklub" auf der Bühne, die anderen Künstler traten erneut auf. Außerdem spielte natürlich "Fettes Brot" ein Best-of der Hits aus 31 Jahren. Statt der angekündigten 30 Stunden gab es knapp zehn Stunden Programm. Haben die "Brote" zu dick aufgetragen?

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"Durch diese Zwei-Tages-Abzocke sind einige Fans vergrault worden", ist sich ein Kommentator sicher. Doch trotz dieser deutlichen Kritik seitens vieler Konzertbesucher überwiegen die positiven Reaktionen auf die beiden Abschiedskonzerte von "Fettes Brot".

Titelfoto: Christian Charisius/dpa

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