Rammstein vor dem Aus? Gitarrist erklärt: "Weiß nicht, was die Zukunft bringt"
Berlin - Nach einem Statement von Rammstein-Gitarrist Richard Kruspe (56) sind Fans besorgt um die Zukunft der Band.
Es sind nur wenige Worte, doch sie haben enorme Sprengkraft. Kurz nach der soeben zu Ende gegangenen "Europe Stadium Tour 2023" von Rammstein, meldete sich Gitarrist Richard Kruspe auf Instagram zu Wort.
In dem Statement auf Englisch, das hier in deutscher Übersetzung wiedergegeben wird, hieß es: "Danke, dass ihr seid. Ich weiß nicht, was die Zukunft bringt, aber sie wird auf jeden Fall anders sein."
Zahlreiche junge Frauen hatten in den vergangenen Wochen Vorwürfe gegen Rammstein und Sänger Till Lindemann (60) im Besonderen erhoben. Darin geht es um Machtmissbrauch und die systematische Rekrutierung von Fans für Sex am Rande von Konzerten. Die Berliner Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Lindemann.
Auch wenn der 60-Jährige mithilfe der Anwaltskanzlei "Schertz Bergmann" gegen die Anschuldigungen vorgeht und etwa gegen die YouTuberin Kayla Shyx (21) eine einstweilige Verfügung erwirken konnte, wird der Druck auf die Band größer.
So wurde zuletzt bekannt, dass Lindemann im Jahr 2010 über mehrere Monate eine Affäre mit einer damals 15-Jährigen gehabt haben soll. Auch wenn weiter die Unschuldsvermutung gilt, ist es durchaus vorstellbar, dass die Solidarität der Bandkollegen mit ihrem Frontmann langsam bröckelt.
Das befürchten offenbar auch die Fans. In den Kommentaren zu Kruspes Post - mehr als 1300 sind es inzwischen - heißt es unter anderem: "Klingt nach einem Ende der besten Band. Wir brauchen Rammstein", "Wir vermissen euch, bitte haltet zusammen und macht weiter" oder auch "Oh, das hört sich gar nicht gut an."
Rammstein: Band hat sich noch nicht zu ihrer Zukunft geäußert
Auf ihrer Tour wirkte es derweil so, als wollten Rammstein den Skandal um mutmaßlichen Missbrauch einfach aussitzen. Direkte Aussagen zu den Vorwürfen gab es nicht, stattdessen ließ sich die Band von den Fans feiern.
Nur Lindemann machte sich immer wieder mit umgedichteten Textzeilen über die Anschuldigungen lustig.
In Deutschland wurden die Auftritte von Protesten begleitet, die sich mit den mutmaßlichen Opfern solidarisch erklärten. Wie es um die Zukunft der Brachial-Rocker bestellt ist, bleibt abzuwarten.
Zuletzt gab es erneut schlechte Nachrichten für Till Lindemann: Während der Musiker sich im Ausland befand, brachen Unbekannte in dessen Berliner Wohnung ein.
Titelfoto: Axel Heimken/dpa