Bei Konzert: Rammstein-Fan greift Reporter an
Wien - Bei einem Konzert der umstrittenen Band Rammstein kam es in Wien zu einem Eklat. Ein Fan griff zwei Mitarbeiter vom ORF an und beleidigte sie aufs Übelste.
"Ihr seid's lauter Juden" und "Scheiß ORF" waren die Sprüche, die sich Journalist Dietmar Petschl (51) und seine Kamera-Kollegin vom Österreichischen Rundfunk nach dem Rammstein-Konzert am 26. Juli vor dem Ernst-Happel-Stadion in Wien anhören mussten.
Die Neue-Deutsche-Härte-Band Rammstein hatte am Mittwoch eines von zwei Stadionkonzerten ihrer Europa-Tournee in der österreichischen Hauptstadt vor circa 55.000 Menschen abgehalten.
Nach ORF-Angaben hätten laut Polizei etwa 400 Demonstranten vor dem Stadion gegen die Band protestiert, indem sie die Vorwürfe gegen Frontmann Till Lindemann (60) ansprachen.
Aufgeheizte Stimmung und Schlägereien
Vor dem Konzert sei es, laut Dietmar Petschl, lediglich zu Wortgefechten zwischen Fans und Demonstranten gekommen. Nach dem Konzert war die Stimmung "extrem aggressiv und aufgeheizt", so Petschl. Der Journalist berichtete von mehreren Schlägereien.
Nach dem Angriff auf Petschl und seine Kollegin, bekamen diese Polizeischutz. An dem Abend gab es fünf Anzeigen, unter anderem wegen des Verdachts auf Körperverletzung und des Verdachts auf sexuelle Belästigung, so der ORF.
Die Politik zeigte sich einhellig bestürzt über die Vorfälle. So postete die österreichische Verfassungsministerin Karoline Edtstadler (42) auf Facebook: "Der Angriff auf ORF Journalisten im Rahmen der Berichterstattung zum Rammstein Konzert sowie die antisemitische Beschimpfung ist erschütternd und ich verurteile das auf das Schärfste."
Rammstein wird fast wöchentlich mit immer neuen Vorwürfen konfrontiert. So behauptete eine österreichische Frau kürzlich von Till Lindemann sexuell missbraucht worden zu sein.
Kurz davor wurden gegen Keyboarder Christian "Flake" Lorenz (56) Vorwürfe laut, sich unter anderem an einer 17-Jährigen vergangen zu haben.
Titelfoto: Georg Hochmuth/APA/dpa