Dieter Nuhr polarisiert mit geschmacklosem Rammstein-Statement: "Aftershow-Orgie"

Berlin - Bitterböser Seitenhieb von Dieter Nuhr (62)! Der Kabarettist ist in die Diskussion um Till Lindemann (60) eingestiegen und hat mit Aussagen zu Aftershow-Partys provoziert.

Till Lindemann (60) ließ die Vorwürfe mehrerer Frauen zurückweisen. (Archivbild)
Till Lindemann (60) ließ die Vorwürfe mehrerer Frauen zurückweisen. (Archivbild)  © Marina Lystseva/TASS/dpa

Auf Twitter kursiert aktuell ein Videoausschnitt aus der aktuellen Ausgabe seiner ARD-Show "Nuhr im Ersten" vom 8. Juni.

"Im Gegensatz zum kompletten Rest der Bevölkerung habe ich gar keine Ahnung, was hinter der Bühne nach Rammstein-Konzerten passiert", erzählte Nuhr auf der Bühne dem TV-Publikum.

"Ob es sich um Missbrauch handelte", setzte er an und vollendete: "Ich finde, das müssen Gerichte entscheiden, die sind dafür zuständig."

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Außerdem prangerte der Komiker an, dass es "momentan eher nach einem Volkstribunal" aussehe.

Es folgte ein kurzer Schnitt und Nuhr führte einen weiteren Gedankengang aus: "Wenn es Straftaten gegeben hat, verstehen Sie mich bitte nicht falsch, müssen die verfolgt werden, das ist überhaupt keine Frage."

Dafür sei "die Justiz zuständig", mahnte der Autor, "und nicht die Familienministerin". Damit setzte er eine feine Spitze gegen Lisa Paus (52, Grünen). Die Politikerin hatte in einem "Bunte"-Interview zur Causa Lindemann gefordert, dass Konzerte für Frauen sicherer werden müssten und der Fall "restlos aufgeklärt" werden müsse.

"Wichtig ist, dass das nicht mehr unter den Teppich gekehrt wird. Und die Stars und die Veranstalter sich ihrer Verantwortung bewusst sind. Frauen sind kein Freiwild", sagte die Bundesfrauenministerin dem Magazin. Ihrer Ansicht nach sei es "notwendig, dass sich auch die Musikbranche mit Sexismus ernsthaft auseinandersetzt".

Skandal um Till Lindemann: Dieter Nuhr äußert sich spöttisch zu Rammstein-Fans

"Auf meiner Kuschelrock-CD waren Rammstein nicht drauf"

Dieter Nuhr (62) muss Kritik für seinen Auftritt einstecken.
Dieter Nuhr (62) muss Kritik für seinen Auftritt einstecken.  © David Young/dpa

Danach war das Ende der Fahnenstange aber nicht erreicht und Nuhr holte zum nächsten Schlag aus.

"Auf meiner Kuschelrock-CD waren Rammstein nicht drauf", höhnte er. Das brachte ihm Applaus vom Publikum ein. Im selben Atemzug richtete sich seine hämische Kritik gegen bestimmte Fan-Kreise und schob ihnen die Schuld zu, sie hätten wissen müssen, worauf sie sich einlassen.

"Ich habe auch nicht erwartet, dass die auf einer Rammstein-Aftershow-Orgie einen Stuhlkreis bilden und sich an den Händen fassen, um über tiefe Gefühle zu diskutieren", polterte der Kabarettist weiter.

Die Twitter-Userin, die die zwei Clips veröffentlichte, beschrieb Nuhrs Verhalten als Victim Blaming. Dabei handelt es sich um eine Täter-Opfer-Umkehr.

Mehrere Frauen hatten in den vergangenen Wochen, teils anonym, Vorwürfe gegen Lindemann erhoben. Der Musiker wies diese zurück und lässt seine Interessen anwaltlich vertreten. Die Berliner Staatsanwaltschaft hat wegen des Vorliegens eines Anfangsverdachts auf ein Sexualdelikt Ermittlungen gegen Lindemann eingeleitet.

Titelfoto: David Young/dpa, Marina Lystseva/TASS/dpa (Bildmontage)

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