BVG macht bei Twitter gegen Rammstein mobil: "Zurückbleiben, bitte!"
Berlin - Rammstein gibt an diesem Wochenende und dem kommenden Dienstag drei Konzerte in Berlin. Nach den jüngsten Vorwürfen gegen Sänger Till Lindemann (60) sind die Musiker aber auch in ihrer Heimatstadt nicht mehr uneingeschränkt willkommen.
Bevor die Reise durch Europa bei der "Stadion Tour 2023" weitergeht, macht die Band noch einmal in Deutschland Halt in der Hauptstadt. Die Konzerte am Wochenende sind trotz aller Kritik bereits ausverkauft, nur für den Auftritt am Dienstag sind noch Karten verfügbar.
Allerdings weht Lindemann und Co. in heimischen Gefilden ein heftiger Gegenwind entgegen, der sogar von den Berliner Verkehrsbetrieben (BVG) bei Twitter aufgepeitscht wird.
In der hauseigenen Kampagne "Weil wir dich lieben" macht die Social-Media-Abteilung der BVG nämlich Stimmung gegen die Band der Neuen Deutschen Härte.
Unter dem Motto "Tramstein" haben die Macher ein Foto der Berliner Straßenbahn auf den dazugehörigen Gleisen bei dem Kurznachrichtendienst veröffentlicht.
"Falls ihr keinen Bock mehr auf Konzerte am Wochenende im Olympiastadion habt, präsentieren wir euch die Alternative", heißt es dazu.
Berliner Verkehrsbetriebe bieten "Alternative" zu Rammstein-Konzerten
Man bekomme günstige Tickets, es könne auch etwas heißer werden, womit auf Rammsteins extravagante Bühnenshow angespielt wird, und auch ein mechanischer Sound könne geliefert werden.
Obendrein haben die Verfasser ihren Beitrag mit dem Slogan "Zurück! Zurückbleiben! Zurückbleiben, bitte!" garniert, der entfernt an die Textzeile "Du, du hast, du hast mich" des Rammstein-Songs "Du hast" erinnert.
Damit spielt die BVG in erster Linie zwar auf die Standard-Bandansage an, die in jedem Zug vor dem Schließen der Türen abgespielt wird, allerdings wird damit gleichzeitig auch dazu aufgefordert, den Konzerten fernzubleiben.
Es ist nicht das erste Mal, dass die Verkehrsbetriebe mit ihrer Kampagne für Aufsehen sorgen. Vor gut zwei Wochen machten sie nämlich in einem Tweet gegen die AfD mobil. Das Posting wurde im Nachhinein gelöscht, da parteipolitische Aussagen im Zusammenhang mit Marketing laut BVG unangebracht seien.
Rammstein-Fans müssen sich vor dem Stadion aber wohl auch direkt mit Demonstranten auseinandersetzen, die das Verbot der Berlin-Konzerte fordern.
Titelfoto: Malte Krudewig/dpa, Twitter/Weil wir dich lieben (Bildmontage)