Peinlich oder nur dreist? Konzert von Kult-Rockern Limp Bizkit wird zur Karaoke-Katastrophe
Frankfurt am Main - "Rollin'", "My Way" oder "Nookie": Wer hierbei nicht an No-Name-Schokoriegel denkt, wird wohl unweigerlich an Kult-Hits der nicht weniger kultigen Band Limp Bizkit denken. Ein Konzert der Nu-Metal-Helden der frühen 2000er-Jahre in Frankfurt am Main wurde am Mittwochabend jedoch zum peinlichen Desaster.
Mit großer Vorfreude waren circa 5000 energiegeladene Rock-Jünger in Richtung des Stadtteils Unterliederbach gepilgert, um dort ihre Helden früherer Zeiten mit mächtigem Trara und viel Headbanging in der Jahrhunderthalle zu feiern.
Doch kaum hatten sich die Anhänger der Hip-Hop-Metal-Ikonen auf ihren Sitzen und im Stehbereich platziert und die Band sich auf der Bühne präsentiert, folgte der ultimative Nackenschlag. Frontsänger Fred Durst (52), neuerdings mit Santa-Claus-Gedächtnisbart unterwegs, klagte über eine angeschlagene Stimme.
Zwar versuchte er sich noch ein bis zwei Songs aus dem Kehlkopf zu pressen, ehe sein Gesangsorgan schließlich komplett den Geist aufgab. Den enttäuschten Fans lief vor dem geistigen Auge bereits der Film ab, der gleich hätte folgen müssen - doch es kam ganz anders.
Denn anstatt das Konzert vernünftigerweise abzusagen, es auf einen anderen Termin zu verlegen und somit zumindest diejenigen Supporter halbwegs versöhnlich zu stimmen, die auch dann wieder problemlos erscheinen könnten, griff Durst zu einem Mittel, das alles nur schlimmer machen sollte.
"Ich habe mich entschieden, das gottverdammte Konzert zu spielen", krakeelte er kurzerhand ins Mikrofon und rief für jeden einzelnen Song der Show Fans auf die Bühne, die die Tracks für den Frontsänger stimmlich untermalen sollten.
Limp Bizkit um Frontsänger Fred Durst ernten in Frankfurter Jahrhunderthalle jede Menge Buh-Rufe
Statt Konzert-Abbruch und Entschuldigung: Limp Bizkit lassen Fans für Karaoke auf die Bühne
Dass das nicht so ausgehen konnte, wie es sich der Limp-Bizkit-Sänger in seinen kühnen Fantasien ausgemalt hatte, muss hier wohl nicht weiter erwähnt werden. Und so reihten sich mal mehr, mal weniger peinliche Darbietungen der durchaus engagierten Fans aneinander - begleitet von jeder Menge Buh-Rufe.
Immerhin fiel beim 52-Jährigen im Nachgang an das Konzert wohl doch noch der Groschen. In seiner Instagram-Story entschuldigte er sich bei den Fans, die er mit der Aktion enttäuscht habe, und bedankte sich für die trotz allem gezeigte Unterstützung. Das Angebot eines Ersatztermins ließ er hingegen völlig unerwähnt.
Für die Metal-Jünger, für die Limp Bizkit am 9. April im niederländischen Tilburg performen werden, bleibt zu hoffen, dass Durst bis dahin ordentlich Stimmpflege betrieben hat.
Titelfoto: Montage: EPA/ELVIS GONZALEZ, Screenshot: Instagram-Story/freddurst