Nach massiver Kritik: Hamburger Club sagt rechtes Rap-Konzert ab

Hamburg - Nach viel öffentlicher Kritik hat der Angel Klub in Hamburg-St. Pauli ein für den 3. August angesetztes Konzert der umstrittenen Gruppe "Rapbellions" abgesagt.

Das Konzert der umstrittenen Rap-Gruppe war für Anfang August geplant.
Das Konzert der umstrittenen Rap-Gruppe war für Anfang August geplant.  © Sebastian Gollnow/dpa

Eigentlich hätte die Band am Samstag kommende Woche bereits zum wiederholten Mal an dem Veranstaltungsort auftreten sollen. Doch zuletzt hatte es massiven Gegenwind gegeben.

So hatte sich das "Hamburger Bündnis gegen Rechts" (HBgR) in einem Brief an die Öffentlichkeit und die Club-Betreibenden gewandt und die Absage der "rechten Rapveranstaltung" gefordert.

Gemeinsam mit dem Sänger Xavier Naidoo (52) hatten die "Rapbellions" zu Beginn der Corona-Pandemie den Song "Ich mach da nicht mit" veröffentlicht und damit Verschwörungstheorien befeuert.

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"Mit 'Rapbellions' stehen im August keine aus dem Mainstream verbannten rebellischen Underdog-Rapper auf der Bühne, die ihre Meinung nicht sagen dürften, sondern Künstler*innen aus dem politisch rechten Verschwörungs-Spektrum, die während der Corona-Pandemie erfolgreich eine Marktnische genutzt haben und offensichtlich den Soundtrack zu rechten Umsturzphantasien liefern", wird Kim Fedders vom HBgR in dem offenen Brief zitiert.

Der Angel Klub ruderte nach der öffentlichen Kritik zwar bereits zurück und erklärte die Absage des Konzerts. Ein entsprechendes Statement auf dem Instagram-Account des Clubs wurde inzwischen aber wieder gelöscht.

Noch wird weiter für das Konzert geworben

Das HBgR sagte daraufhin eine für Sonntag geplante Kundgebung auf dem Hamburger Fischmarkt in St. Pauli zwar ebenfalls wieder ab, erklärte aber auch: "Der Angel*Klub hat abgesagt - die richtige Entscheidung! Aber: Der Kartenverkauf geht offenbar weiter. Wir bleiben dran."

Auch auf dem Instagram-Account der Hip-Hop-Gruppe wird "das voraussichtlich letzte Rapbellionskonzert" nach wie vor weiter beworben.

Titelfoto: Sebastian Gollnow/dpa

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