Memento Mori in Leipzig: Depeche Mode am Freitag mit erster Deutschland-Show
Leipzig - Sie kommen! Depeche Mode ist wieder auf der Bühne, nach den Nordamerika-Shows beginnt am Dienstag in Amsterdam der Europa-Teil der "Memento-Mori-World-Tour". Schon am Freitag folgt auf der Festwiese in Leipzig der Auftakt für die Deutschland-Shows. Was können die Fans erwarten?
"Memento Mori", also: "Bedenke, dass du sterben wirst", heißt das jüngste Album von Depeche Mode, mit dem viele Fans nicht mehr rechneten, geschweige denn von einer begleitenden Tournee.
Denn auch wenn der Titel nichts damit zu tun hat, denkt man unwillkürlich an den Tod von Andrew "Fletch" Fletcher (†60), der vor knapp einem Jahr plötzlich verstarb. Bange Frage: Würden Dave Gahan (61) und Martin L. Gore (61) als Duo weitermachen? Im Oktober 2022 verkündeten sie schließlich das neue Album und eine große Tour dazu.
Die begann im März im kalifornischen Sacramento. Mit ihren Live-Musikern Peter Gordeno und Christian Eigner absolvierten Gore und Gahan zehn Auftritte in den USA und Kanada, nach dem Konzert im New Yorker Madison Square Garden am 14. April pausierten sie. Jetzt folgt der Europa-Abschnitt der Tour, die Depeche Mode bis in den Dezember rund um die Welt führt. Der Auftritt in Leipzig am Freitag ist der erste von acht Deutschland-Terminen.
Was man weiß: Fünf Songs von "Momento Mori" haben es in die Setlist des Programms geschafft. Das Album grast musikalisch die ganze Bandgeschichte ab: Die heitere Melancholie der ersten Single "Ghosts Again" wusste Fans der 80er-Jahre-Phase zu entzücken, der eher schwer zugängliche Elektro-Blues "My Cosmos Is Mine" markiert das jüngere Spektrum der DeMo-Klangwelt.
Deutschland-Konzerte: Depeche Mode-Fans dürfen bunten musikalischen Mix erwarten
Um die neuen Nummern sind natürlich die großen Hits gruppiert, von "Personal Jesus" über "Never Let Me Down Again" bis "Enjoy the Silence". In den US-Konzerten erklangen zudem "Waiting for the Night" und "Condemnation" in Akustik-Versionen, im Wechsel von Show zu Show.
Nach vielen Jahren sind auch die selten gespielten Stücke "Wrong" und "John the Revelator" mal wieder zu hören. Auch Fletch ist dabei, virtuell, als Projektion zum Song "World in my Eyes".
Und Frontmann Gahan präsentiert sich in scheinbar bestechender Form. Die erzwungene Ruhe der Coronazeit habe ihm gutgetan, hatte der Sänger in Interviews betont.
US-Konzertberichte bestätigen das: Gahans charismatische Performance sei so kraftvoll und mitreißend wie selten.
Titelfoto: Montage Rob Grabowski/Invision/AP ; PICTURE POINT / Roger Petzsche