Madsen über neuen Song auf Deichbrand: "Weil das in eine ganz beschissene Richtung läuft"
Nordholz - Madsen feiern dieses Jahr ihr 20-jähriges Album-Jubiläum. Auf dem Deichbrand waren sie schon etliche Male und hielten am Samstag dank eines doch sehr bunten Line-ups die Rock-Fahne hoch.
Tausende Fans waren gekommen, um sich den Gig der Festival-Band schlechthin ja nicht entgehen zu lassen.
Ein Geburtstagskind hatte besonders großes Glück und durfte zu Frontmann Sebastian Madsen (43) auf die Bühne und anschließend zurück auf ihren Platz Stage-Diven, obwohl das natürlich eigentlich auf dem Festival untersagt ist. Aber bei so einem besonderen Tag - Madsen und ein Jahr älter werden - kann man auch mal beide Augen zudrücken.
Neben ihren Klassikern wie "Sirenen", "Die Perfektion" und "Du schreibst Geschichte" bei denen sich das Publikum textsicher, tanzwütig und Mosh-Pit-bereit zeigte, stellte die Band auch einen neuen Song vor, der erst am kommenden Freitag veröffentlicht wird.
"Faust hoch gegen Faschismus", ohne Album, nur der Song. Warum, erklärte Drummer Sascha Madsen (40) TAG24 vorab im Interview.
So eine klare politische Ansage gab es bei Madsen noch nicht
Der Song sei dieses Jahr entstanden und fester Bestandteil des Live-Programms der Band. "Weil es gerade einfach wahnsinnig wichtig ist, zu zeigen und zu sagen, dass man etwas machen muss. Dass das in eine ganz beschissene Richtung läuft." So eine klare politische Ansage gab es bis jetzt bei Madsen noch nicht, so der 40-Jährige.
Auf das nächste Album wollten sie dafür nicht warten. "Uns war es wichtig, das zu veröffentlichen. Als Statement und schnell vor der kommenden Wahl, dass man da vielleicht noch ein paar Leute aufwecken kann."
Um auch Menschen außerhalb ihrer "linken Bubble" zu erreichen, sei es wichtig, den Song auch auf Festivals wie "Rock am Ring" oder eben beim "Deichbrand" zu spielen, auch, wenn Sascha glaubt, dass das Publikum bei größeren Festivals eher links zu verordnen ist.
Beim Deichbrand waren sie mit ihrem Statement jedenfalls erfolgreich. Tausende reckten ihre Faust gegen den Faschismus in die Höhe.
Titelfoto: TAG24/Nora Petig