Kraftklub-Sänger kann "unpolitische" Menschen nicht ernstnehmen
Berlin - Kraftklub-Sänger Felix Brummer (27) kann Menschen nicht ernstnehmen, die sich als unpolitisch bezeichnen.
"In Zeiten wie diesen ist es schwer, sich diesem Wandel zu entziehen, der sich gerade vollzieht und den nicht kritisch zu betrachten", sagte Brummer der Deutschen Presse-Agentur zum neuen Album der Chemnitzer Band ("Keine Nacht für Niemand"), das diesen Freitag (2. Juni) erscheint.
In der Single "Fenster" singt Brummer über Verschwörungstheoretiker und Wutbürger, die sich vom Staat im Stich gelassen fühlen und gegen Gutmenschen oder Flüchtlinge schimpfen. Belehren will Brummer mit dem Song nicht. "Wir geben uns nicht der Illusion hin, dass wir Leute auf die richtige Bahn bringen." Das sei auch nicht der Anspruch - es gehe um Anregungen. Lösungen könne die Band nicht liefern.
Ihn machten Menschen wütend, die ihre Sicht der Dinge als Wahrheit betrachteten. Eine Haltung soll aber durchkommen in den Liedern. "Wir sind eine Band aus fünf Menschen, die sehr politisch denken", sagt Brummer über sich und seine Bandkollegen Karl Schumann (28), Steffen Israel (30), Max Marschk (29) und Till Brummer (26).
Er habe kein Bedürfnis, "die deutsche Befindlichkeitsmusik zu hören, die im Radio rauf und runter läuft." Das fühle er nicht. Der Kraftklub-Sänger will lieber polarisierende, interessante Musik mit einer Haltung hören, die er irgendwie teilen könne.