Wegen Dieter Hallervorden! Zoff um Anti-Rechts-Song: "Didi" ersatzlos gestrichen

München - Der Anti-Rechts-Song "Nicht mit uns" sollte in der Nacht zu Samstag Premiere feiern. Das Problem: es gab ein "Nicht mit mir".

Die Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde, Charlotte Knobloch (91), bleibt ihren Prinzipien treu. Auch bei wichtigen Projekten.
Die Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde, Charlotte Knobloch (91), bleibt ihren Prinzipien treu. Auch bei wichtigen Projekten.  © Sven Hoppe/dpa

Wenn auch vielleicht nicht in genau diesem Wortlaut – aber das selbstfinanzierte Protest-Projekt des Münchner Schauspielers und Musikers Ron Williams (82) sorgte für Zoff.

Der Grund: Sein bekannter Kollege Dieter "Didi" Hallervorden (88) ist bei dem Video mit von der Partie. Doch Mr. Palim Palim geriet zuletzt mit seinem Gedicht "Gaza, Gaza" ordentlich in die Kritik.

Und genau das gefällt der Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde, Charlotte Knobloch (91) so gar nicht. Auch sie ist bei dem Projekt mit von der Partie ... gewesen.

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Denn laut einem Bericht der "Süddeutschen Zeitung" (SZ) wollte Knobloch nicht zusammen mit Hallervorden im Video sein. Entweder er oder sie, so die Ansage. Sie selbst bringe sich laut ihres Sprechers nur in Medienprojekte ein, wenn "alle Beteiligten gewisse Grundsätze einhalten" würden.

Hallervorden werden seit der Veröffentlichung Antisemitismus und Israel-Feindlichkeit vorgeworfen. Er wiederhole die Narrative der Hamas, die das Existenzrecht Israels ablehnt, so die Vorwürfe.

"Nicht mit uns" kommt wegen Nachbearbeitung später online

Kollege Dieter Hallervorden (88) ist nicht mehr Teil des Musikvideos "Nicht mit uns".
Kollege Dieter Hallervorden (88) ist nicht mehr Teil des Musikvideos "Nicht mit uns".  © Jens Kalaene/dpa

"Ich habe von meinem Recht auf Meinungsfreiheit Gebrauch gemacht", verteidigte sich Hallervorden wenige Tage nach seinem Mahngedicht.

Diese Meinungsfreiheit mag ihm Charlotte Knobloch vielleicht gar nicht absprechen – doch dann mit ihm zusammen ein Projekt zu gestalten, selbst wenn es sich dabei gar nicht um den Israel-Konflikt handelt, geht ihr dann anscheinend doch zu weit.

Für Ron Williams eine verzwickte Situation, denn er hätte Hallervorden gerne mit dabei gehabt: "Er ist einer der berühmtesten deutschen Künstler, der eine klare Meinung hat, er ist sicher kein Antisemit oder stellt die Existenz Israels infrage", wird der US-Sänger von der SZ zitiert.

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Doch Williams musste eine Entscheidung treffen. Inwieweit er Rücksprache mit den beiden Parteien dabei hielt, ist nicht bekannt. Doch das Ergebnis steht fest: Hallervordens Beitrag ist ersatzlos gestrichen. "Nicht mit uns" muss nun noch einmal nachbearbeitet und umgeschnitten werden.

Statt wie ursprünglich geplant in der Nacht von Freitag auf Samstag soll das musikalische Zeichen gegen Rechts nun im Laufe des Samstags online gehen.

Titelfoto: Jens Kalaene/dpa

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