Rapper Nash versetzt Richter: Jetzt drohen Handschellen!

Dresden - Dabei hatte er doch so gute Vorsätze: KMN-Rapper Ali "Nash" R. (27) wollte sich 2019 "aus allen Krisen" rauskämpfen, wie er jüngst per Instagram verkündete. Allerdings: Gleich zum ersten "Krisenherd" erschien er nicht. Der Amtsrichter in Dresden wartete am Montag vergeblich auf "Nash".

"Letztes Jahr war voller Krisen. Dieses Jahr wird sich da raus gekämpft...", schrieb Nash vor ein paar tagen noch auf Instagram.
"Letztes Jahr war voller Krisen. Dieses Jahr wird sich da raus gekämpft...", schrieb Nash vor ein paar tagen noch auf Instagram.  © Screenshot Instagram

Dort sollten sich Ali und Mitstreiter Edgar B. (23) wegen Nötigung verantworten. Angeblich hatten die beiden Rapper einen Gerichtszeugen eingeschüchtert. Der wiederum sollte im Prozess gegen Nashs jüngeren Bruder Ammar (23) aussagen.

Kurz vor dem Termin, so die Anklage, klingelten Ali und Edgar bei dem Zeugen und erklärten recht gewählt, dass es ihm "gesundheitlich zugute kommen würde", wenn er nicht bei Gericht aussagt.

Tatsächlich wurde der Mann offenbar so eingeschüchtert, dass er zu zwei Terminen nicht ins Gericht kam, erst durch die Polizei gebracht werden musste.

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Dann aber sagte der Zeuge aus, und letztlich wurde Ammar zu fünf Jahren und sechs Monaten Haft verurteilt. Wegen Beleidigung, sexueller Nötigung, Drogenhandels, Körperverletzung und Waffenbesitzes.

Die Polizei wird nun erneut aktiv werden müssen: Weil Nash und Edgar nicht zu ihrem Prozess am Amtsgericht kamen, wurde angeordnet, sie beim nächsten Termin (steht noch nicht fest) vorführen zu lassen. Das gilt auch für das mutmaßliche Bedrohungsopfer. Auch der Mann kam am Montag nicht. Auch er soll von der Polizei gebracht werden.

Übrigens: Die komplette KMN-Gang sitzt seit November 2017 wegen Drogenhandels in einem Prozess am Landgericht Dresden. Bisher erschienen die Angeklagten dort immer ohne Probleme. In dem Prozess soll ab Mittwoch plädiert werden.

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