"Gucke ma, oh": So war der Heimatbesuch der "Prinzen" in Leipzig
Von Christian Grube
Leipzig - Ein Konzert in der Heimatstadt ist für jede Band etwas Besonderes. Zur Halbzeit ihrer "30 Jahre – 30 Hits – 30 Städte"-Tour machen die "Prinzen" am Donnerstagabend in Leipzig halt.
Die Quarterback Immobilien Arena ist mit circa 4500 Besuchern gut gefüllt, als Deutschlands bekannteste a-Capella-Band die Bühne betritt.
Mit dem Titeltrack ihres aktuellen Albums "Die Krone der Schöpfung" und "Mann im Mond" geben Sebastian Krumbiegel (57), Tobias Künzel (59), Henri Schmidt (56), Wolfgang Lenk (57) und Jens Sembner (56) die Marschrichtung des Abends vor. Eine gekonnte Mischung aus alten und neuen Hits gibt Anlass zum Schwelgen in alten Zeiten.
Ja, das Publikum mag mit den Prinzen gealtert sein, doch ist es auffällig, wie viele junge Menschen zum Konzert erschienen sind. Die Musik der Leipziger ist zeitlos. Jeder kennt heute die Geschichte von "Gaby und Klaus" oder Songs wie "Küssen verboten" oder eben "Alles nur geklaut".
Die Prinzen bewiesen einmal mehr, dass sie nicht nur eine der bekanntesten deutschen Bands sind, sondern auch nach über 30 Jahren immer noch mit unglaublicher Energie und Begeisterung auf der Bühne stehen.
"Die Prinzen" bieten Fans Reise in die Kindheit
Nach ihrem kometenhaften Aufstieg Anfang der Neunziger, ging die Band in den folgenden Jahren durch schwierige Gewässer.
Persönliche Schicksalsschläge, nachlassender Erfolg aber auch einfach persönlicher Überdruss brachten die Prinzen an den Rand der Trennung. Immer wieder konnten sie sich zusammenraufen. Dass sie mehr als Kollegen sind, zeigen sie durchgängig auf der Bühne.
Man hat immer wieder das Gefühl, dass die Prinzen in Leipzig nochmal eine Schippe drauflegen und sich besonders ins Zeug legen. Viele Bekannte und Freunde befinden sich im Zuschauerraum. Das Publikum feiert ausgelassen mit und hält es schon früh nicht mehr auf den Sitzen.
Es sind nicht immer die großen Hits, welche für besondere Momente sorgen. Vielmehr ist es die Summe des Ganzen. Es ist eine Reise in die eigene Jugend, in die Kindheit oder schlicht in eine Zeit, in der alles möglich schien.
Die Prinzen dürfen ohne Frage als deutsches Kulturgut bezeichnet werden. Sie haben a-Capella-Musik salonfähig gemacht und sind wohl die einzige derartige Band, die einen Schlagzeuger und Bassisten hat – Zitat Tobias Künzel.
Sie müssen nichts mehr beweisen und können einfach nur noch Spaß haben. Das macht ein Konzert der Prinzen zu einem bleibenden Erlebnis.
Titelfoto: Christian Grube