Eklat um Star-Rapper: Festnahme in Köln, Konzert eine Minute vor Beginn abgesagt
Köln - Schockmoment für alle Fans von Cris MJ: Der Rapper aus Chile ist in Köln von der Polizei festgenommen worden. Bekannt wurde das Ganze erst eine Minute vor Beginn des Konzerts.

Die Live Music Hall im Stadtteil Ehrenfeld platzt am Mittwochabend bereits aus allen Nähten. In wenigen Sekunden würde der 23-Jährige die Bühne betreten. Viele Handys sind schon gezückt, um den Moment festzuhalten - dann geht das Licht an!
Auf mehreren TikTok-Videos ist zu hören, wie eine Frau zu den Konzertbesuchern spricht. Ihre Worte sind bitter: "Leute, wir müssen das Konzert leider kurzfristig absagen. Der Grund dafür ist, dass der Künstler sich in polizeilichem Gewahrsam befindet."
Ein Raunen geht durchs Publikum, auch Kreischen ist zu vernehmen. Danach verkündet die Stimme, dass alle erworbenen Tickets an den zuständigen Vorverkaufsstellen zurückgegeben werden können. Alles Weitere sei mit dem Veranstalter zu klären.
Abschließend ein letzter Hinweis: "Bitte verlasst jetzt alle ruhig die Halle. Ihr könnt eure Sachen von der Garderobe abholen." Dass der Abend so enden würde, damit hat wohl keiner der Anwesenden gerechnet.
Nicht wenige Fans waren extra von weit her angereist, um den international gehypten Künstler einmal live zu erleben. Lediglich zwei Shows in Deutschland waren geplant. Doch was steckt hinter der kurzfristigen Konzertabsage?
Oberstaatsanwalt Ulrich Bremer bestätigt Vorfall am Kölner Hauptbahnhof

Auf Nachfrage von TAG24 bestätigte Oberstaatsanwalt Ulrich Bremer, dass es kurz vor dem geplanten Auftritt am Mittwochabend zu einer Auseinandersetzung am Kölner Hauptbahnhof kam.
Eine Gruppe chilenischer Staatsbürger - darunter auch Cris MJ - soll gegen 17.30 Uhr von einem 21-Jährigen zunächst provoziert und kurz darauf auch körperlich attackiert worden sein. Als Reaktion darauf brachte die Gruppe den Mann zu Boden und trat auf ihn ein.
"Mit Blick auf den im Raum stehenden Tatvorwurf der gemeinschaftlich begangenen gefährlichen Körperverletzung und zu diskutierender Fluchtgefahr wurden alle Gruppenmitglieder vorläufig festgenommen", erklärte Bremer.
Seit Donnerstag befinden sich alle Beschuldigten jedoch wieder auf freiem Fuß, nachdem sie jeweils einen Geldbetrag in vierstelliger Höhe als Sicherheitsleistung hinterlegt hatten. Die Beantragung eines Haftbefehls sei nach Auswertung der Beweismittel nicht mehr in Betracht gekommen.
Video-Aufnahmen stützen die Darstellung, dass der Streit von dem 21-Jährigen ausgelöst worden war. Glücklicherweise wurde der Mann nur leicht verletzt. Die Ermittlungen dauern an.
Titelfoto: Instagram/cris_emejota (Screenshot)