Der "Boss" lässt die Musik sprechen: Bruce Springsteen in Düsseldorf frenetisch gefeiert
Düsseldorf - US-Rockstar Bruce Springsteen (73) hat am Mittwochabend in Düsseldorf rund 43.000 Fans mit seinen größten Hits eingeheizt.
In der Merkur Spiel-Arena gingen Springsteen und seine legendäre E Street Band bei tropischen Temperaturen fast drei Stunden lang an ihre physischen Grenzen. Der Auftritt in Düsseldorf war auf Springsteens Europa-Tournee das erste von vier Konzerten in Deutschland.
Mit 73 Jahren bewegte sich der "Boss", wie ihn seine Fans nennen, zwar etwas vorsichtiger auf der Bühne. Kürzlich war der drahtige Musiker bei einem Konzert in Amsterdam gestürzt. Doch Springsteen brauchte nur wenige Ansagen, um das Stadion zum Feiern zu bringen.
Rund 50 Jahre ist der US-Superstar aus New Jersey schon erfolgreich im Musik-Geschäft, seine Bandmitglieder begleiten ihn teilweise seit Jahrzehnten - und seine Fans sind mit ihm gealtert.
Der Altersdurchschnitt beim Konzert in Düsseldorf dürfte bei über 50 Jahren gelegen haben. Viele Fans brachten ihre Kinder und manche wahrscheinlich auch schon ihre Enkelkinder mit, die begeistert mittanzten.
Springsteens E Street Band kann weit mehr als Rockmusik
Große Worte macht Springsteen in seiner schwarzen Kluft auf der Bühne nicht. Ein "one, two, three, four" reicht, und die E Street Band breitet ihren satten und lauten Gitarrensound aus. Pausen gibt es zwischen den Songs nicht.
Bei Songs wie "No Surrender", "Out In The Street" oder "Letter To You" sind die Fans textsicher. Immer wieder nimmt der "Boss" die Mundharmonika oder spielt Gitarrensolos - lässt aber auch seinen begnadeten Gitarristen Nils Lofgren und Steven van Zandt viel Raum.
Springsteens E Street Band kann weit mehr als Rockmusik. Jazziger Big-Band-Sound erfüllt das Stadion bei "Kitty's Back". Gefühlig mit Soul wird es, als die Band "Nightshift" von den Commodores covert - der einzige Song aus dem aktuellen Coverversionen-Album "Only The Strong Survive". Glänzende Fan-Augen gibt es bei "My Hometown".
Nach einer ruhigeren Phase gibt es schon bei der Coverversion des legendären Songs "Because The Night" von Patti Smith kein Halten mehr im Stadion. Das Konzert wird zum Selbstläufer.
Titelfoto: Oliver Berg/dpa