Darum verabschieden sich Rhonda nach zehn Jahren von ihren Fans
Hamburg - Nach zehn gemeinsamen Jahren gab die Hamburger Band "Rhonda" ihre Trennung bekannt. Mit einer Tour und einer letzten gemeinsamen Single verabschieden sie sich Ende 2024 von ihren Fans. Über die Gründe, die schönsten Momente und ihre Schwangerschaft sprach Sängerin Milo Milone (37), die inzwischen in Los Angeles (USA) lebt, mit TAG24.
Es habe mehrere Faktoren gegeben, die in die Trennung reinspielten. Die Corona-Pandemie, die weite Entfernung der Band-Mitglieder, Weiterentwicklung ... "Und irgendwann haben wir uns gefragt: Sterben wir hier gerade so einen langsamen Tod oder was passiert da eigentlich?", so Milo.
Alle haben sich gerne, es habe keinen Streit gegeben. Schon die vergangene Tour habe sich ein bisschen wie die letzte angefühlt. "Aber wir haben es überhaupt nicht kommuniziert und waren uns auch nicht sicher."
Nun zelebrieren sie das Ende noch einmal so richtig. "Es fühlt sich toll an. Ich bin total aufgeregt und freue mich schon. Es ist schön, dass man das jetzt so gehen lässt, eine Tür schließt, damit man neue Türen öffnen kann."
Es klingt fast nach einem guten Ende einer langjährigen Beziehung. Und das sei es auch, so Milo. "Es ist eine einstimmige Übereinkunft. Wir alle fühlen das irgendwie gleich. Da ist keiner, der sich festkrallt und fleht: Bitte geh nicht. Wir sind alle gut miteinander."
Rhonda verabschiedet sich mit einer Tour von den Fans
Rhonda: Camera
Rhonda: The More We Are Together
Musikbranche reagiere auf Schwangerschaften sehr ängstlich
Die schönsten Momente aus zehn Jahren für Milo: ein Konzert mit dem Babelsberger Filmorchester in Potsdam ("superkrass"), kleine spezielle Konzerte, bei denen der Schweiß von der Decke tropfte, und der Humor in der Band.
Negativ in Erinnerung geblieben ist, wie die Musikbranche mit ihrer Schwangerschaft umgegangen ist. Pünktlich zum ersten Release ist die damals 27-Jährige Mutter geworden.
"Für mich war das eine supercoole Erfahrung, weil ich zwei total wichtige Dinge in meinem Leben gleichzeitig gemacht habe. Bis spät in den neunten Monat bin ich noch getourt und hatte meine Gitarre wegen des Bauches an der Seite. Es war dann ein tolles Muttersein, weil ich das erste Jahr mit meinem kleinen Sohn getourt bin."
Die Musikbranche reagiere auf Schwangerschaften jedoch leider sehr ängstlich. "Wir sollten von Anfang an international veröffentlichen, das haben wir dann auf national runtergestaucht, weil ich schwanger war. Letztendlich wäre das gar nicht nötig gewesen, weil ich nie Konzerte abgesagt habe." Rückblickend ein kleiner Dorn. Kinder würden noch immer oft bedeuten, dass Dinge potenziell nicht gemacht werden können.
"Es gab ein bisschen Action und Drama, das nicht nötig gewesen wäre. Es hat am Ende des Tages trotzdem alles super geklappt. Deswegen sehe ich das alles noch positiv. Aber ich hätte mir natürlich gewünscht, dass es so empowernd wie möglich ist, damit auch folgenden Generationen gezeigt wird, wie easy das theoretisch ist, wenn du den Support hast."
Titelfoto: Joachim Zunke