Blue-Sänger Lee Ryan wegen rassistisch-motivierter Körperverletzung schuldig gesprochen
London - Es ist der tiefe Fall eines weiteren Superstars aus der Ära der Boybands. "Blue"-Sänger Lee Ryan (39) wurde in London wegen rassistisch-motivierter Körperverletzung und wegen eines Angriffs auf einen Polizisten schuldig gesprochen.
Der 39-Jährige soll total betrunken gewesen sein, nachdem er am 31. Juli vergangenen Jahres vor einem Flug von Glasgow nach London eine Flasche Portwein getrunken hatte.
Wie unter anderem der britische Guardian berichtete, soll das Fehlverhalten des Sängers eskaliert sein, nachdem er während des British Airways Flugs auf seinen Sitz verwiesen und ihm kein weiterer Alkohol ausgeschenkt wurde.
Aufnahmen der Polizei zeigten, wie der Musiker mehrere Beamte beschimpfte - einen von ihnen biss er sogar! Am "Ealing magistrates court" wurde er deswegen am Donnerstagnachmittag für schuldig befunden.
Doch nicht nur das: Auch wegen rassistisch-motivierter Körperverletzung wurde er für schuldig gesprochen. Er hatte ein Besatzungsmitglied des Flugzeugs rassistisch beleidigt.
Leah Gordon, die betroffene Stewardess, berichtete, dass Ryan sie zunächst als schön bezeichnet hätte und ihr seine Sonnenbrille aufgesetzt habe.
Lee Ryan mit tränenreicher Entschuldigung
"Er machte Bemerkungen über meinen Teint: 'Du bist mein Schokoladenliebling, mein Schokoladenkeks, und ich werde deine Schokoladenkinder haben'", erinnerte Gordon sich vor Gericht.
Später sei Ryan von hinten auf sie zugekommen und habe gesagt: "Bevor ich aus diesem Flugzeug aussteige, brauche ich einen Kuss von dir." Als sie ihn von sich weisen wollte, habe er ihre Handgelenke gepackt, bevor andere Passagiere eingegriffen hätten. "Er überragte mich, als würde er sich vorbeugen, um mir einen Kuss zu geben."
Gordon erklärte, wie sehr sie der ganze Vorfall beschämt und erniedrigt hätte. Der Beschuldigte erklärte weinend vor Gericht, wie leid ihm das alles tun würde.
"Mein Bandmitglied ist schwarz, ich bin kein Rassist, ich hatte schwarze Freundinnen, Freundinnen gemischter Abstammung. Es war ein Scherz, nur ein betrunkener Scherz, nehme ich an, es gab keine Bosheit oder Absicht, jemanden zu verärgern."
Ryan fügte hinzu: "Ich wollte niemanden in Bedrängnis bringen oder rassistisch sein, es war nur eine schlechte Wortwahl, nehme ich an." Welche Strafe den Sänger nun erwartet, klärt sich vermutlich im Februar.
Titelfoto: AFP/Alastair Grant