Scheeßel - Als Headlinerin hat die kanadische Sängerin Avril Lavigne (39, "Sk8er Boi") am Samstag mit Tausenden Fans auf dem "Hurricane 2024" ihre größten Hits aus mehr als 20 Jahren gefeiert.

Als die "Queen of Pop-Punk" gegen 21.45 Uhr mit ihrer Band die Bühne betrat, schien es, als sei die Zeit ein bisschen stehengeblieben.

Nach drei 2000er-Hits ("Girlfriend", "What The Hell" und "Complicated") besang Avril Lavigne mit "Here's to Never Growing Up" die Hymne, die ihr Künstlerinnen-Ego wohl am besten beschreibt.

Denn viel verändert hat sich die Bühnen-Avril in all den Jahren nicht: Smokey-Eyes, Pop-Punk-Attitüde, eine Glitzergitarre um den Hals. Nur die Haare sind blonder und die Stimme ist erwachsener geworden.

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Und: Die Routine steht der Musikerin inzwischen durchaus ins Gesicht geschrieben, sie wirkt cool und gelassen. Die Menschenmenge vor der Bühne scheint zunächst auch nur wenig zu beeindrucken.

Dabei hatten sich Tausende schon lange vor Showbeginn am Samstagabend vor die River-Stage gedrängt, um einen Platz in den vorderen Reihen zu ergattern. Ohne größere Konkurrenz bespielte die 39-Jährige in ihrem Zeit-Slot immerhin so ziemlich das gesamte Hurricane-Publikum und damit rund 70.000 Menschen.

Höflich bedankte sie sich immer mal wieder für den Support bei ihren deutschen Fans und stellte sich dazu nur mit den absoluten Basics vor: "Mein erstes Album habe ich mit 17 veröffentlicht" und "Ich komme aus Kanada", ließ sie das Publikum wissen. Viel mehr gab die Sängerin, um die sich seit Jahren die Verschwörungstheorie rankt, sie sei durch eine Doppelgängerin ersetzt worden, nicht von sich preis.

Erst als sie während "Don't Tell Me" die Liebeserklärung eines Fans auf einem Schild in der Menge entdeckte, konnte sie sich ein spontanes Grinsen nicht verkneifen: "I Love You!", stand dort geschrieben. Und möglicherweise war ihr bei diesen Worten ja ein ganz bestimmter Mann durch den Kopf gehuscht ...

Denn erst am Donnerstag hatten Paparazzi die Sängerin im Liebesurlaub am Comer See abgelichtet. Gut möglich, dass der bislang noch unbekannte Mann Backstage auf die Sängerin wartete.

Auf der Bühne begrüßte sie dagegen einen "guten Freund", und sorgte damit für die einzige wirkliche Überraschung an diesem Abend.

Denn Fans hatten an dieser Stelle vielleicht eher mit Ex-Mann Deryck Whibley (44) gerechnet, der als Frontmann von "Sum 41" noch am Sonntag am Eichenring auftreten wird.

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Mit ihm hatte die Sängerin erst Anfang Juni in Las Vegas gemeinsam den Song "In Too Deep" performt. Auf diese Nummer mussten die Hurricane-Besucher nun verzichten, dafür gab es ein "Addicted"-Duett mit "Simple Plan"-Frontmann Pierre Charles Bouvier (45), der die Sängerin auch bei ihrer "Greatest Hits"-Tour weiter begleiten wird.

Mit einem Lichtermeer zu "Head Above Water", Nebel, Nieselregen und der Ballade "I'm With You" schlug die Party-Stimmung dann am Ende noch einmal um: Zeit für melancholisches Schwelgen und Erinnerungen an eine Avril Lavigne, die mit ihren Songs so viele 1990er-Kinder durch Pubertät und Herzschmerz getragen hat.