187 Strassenbande: Skandal-Rapper Gzuz zieht mit TV-Anwalt vor Gericht

Hamburg - Der Skandal-Rapper und Mitglied der 187 Strassenbande Gzuz (31) steht seit Dienstag wieder in Hamburg vor Gericht - und die Liste der Anklagepunkte ist lang!

Gzuz (r) und sein Anwalt Christopher Posch auf dem Weg zum Gerichtssal.
Gzuz (r) und sein Anwalt Christopher Posch auf dem Weg zum Gerichtssal.  © Christian Charisius/dpa

Unter anderem geht es um Verstöße gegen das Waffengesetz, Besitz von Betäubungsmitteln, versuchten Diebstahl und Körperverletzung.

Von den Vorwürfen zeigte sich Kristoffer Jonas Klauß, wie der Rapper mit bürgerlichem Namen heißt, zu Beginn der Verhandlung aber noch wenig beeindruckt. 

Er saß zunächst Kaugummi kauend im Saal und pöbelte in Richtung Amtsrichter Johann Krieten: "Sie haben so Spaß, Herr Krieten, ich merk das!" Nicht der einzige Kommentar des Rappers, der auch mehrfach durch abwertende Gesten auffiel und ermahnt werden musste, als er nach einer Zeugenaussage lautstark zu lachen begann. 

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Sein Verteidiger und TV-Anwalt Christopher Posch verlas dagegen gleich zu Beginn einen Befangenheitsantrag gegen Richter Krieten. Es bestehe die Besorgnis, dass dieser nicht unparteiisch sei. 

Hintergrund ist der eigentliche Prozessauftakt vom 18. Februar, zu dem Gzuz nicht erschienen war (TAG24 berichtete). Laut Verteidigung habe der Rapper damals aber gar nichts von dem Termin gewusst. Er habe anschließend "völlig überrascht mit der Polizei telefoniert" und sei Stunden später selbstständig vor Gericht erschienen. 

Der Haftbefehl gegen ihn und die Kaution in Höhe von 100.000 Euro seien daher nicht gerechtfertigt. "Es hat sich bestätigt, dass an meinem Mandanten ein Exempel statuiert wurde", betonte Posch später. Die Staatsanwaltschaft sah das allerdings anders. 

Gzuz soll Frau geohrfeigt haben

Johann Krieten (l), Richter am Amtsgericht, und der Rapper Gzuz sitzen vor Prozessbeginn im Gerichtssaal.
Johann Krieten (l), Richter am Amtsgericht, und der Rapper Gzuz sitzen vor Prozessbeginn im Gerichtssaal.  © Christian Charisius/dpa

Am ersten der drei angesetzten Verhandlungstage ging es vor allem um gefundene Betäubungsmittel in der Wohnung des 31-Jährigen.

Beamte, die bei der Durchsuchung im April 2018 vor Ort waren, bestätigten den Fund von geringeren Mengen Marihuana und Haschisch, sowie einer Substanz, die zunächst für Crystal Meth gehalten wurde. 

Außerdem wurde ein Video ausgewertet, auf dem zu sehen ist, wie der Rapper an Silvester 2018/2019 im Hamburger Stadtteil Eilbek mit einer Waffe mehrfach in die Luft schoss. Ein Sachverständiger der Innenbehörde identifizierte die Waffe als Schreckschusspistole. 

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Der Verteidiger verwies immer wieder auf die angebliche Befangenheit des Richters. In beiden Fällen sei eine Strafverfolgung überzogen.

Der Prozess wird am kommenden Dienstag fortgesetzt. Dabei wird es auch um den Fall einer Körperverletzung gehen, bei der Gzuz im März einen weiblichen Fan auf der Reeperbahn geohrfeigt haben soll. Gzuz bestritt den Vorwurf.

Dennoch kündigte Verteidiger Christopher Posch für diesen Fall bereits eine öffentliche Entschuldigung des Rappers an.  

Sollte es zu einer Verurteilung des einschlägig vorbestraften Musikers kommen, drohen ihm mehrere Jahre Haft.

Titelfoto: Christian Charisius/dpa

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