"Miniatur Wunderland" in Hamburg: Für diese Aktion bekommen die Betreiber Hassbriefe
Hamburg - Für eine eigentlich sehr schöne und auch erfolgreiche Aktion werden die Betreiber des "Miniatur Wunderlands" in Hamburg seit Jahren angefeindet, wie Mitbegründer Frederik Braun (56) jetzt auf der Instagram-Seite der Touristen-Attraktion verriet. Davon abhalten lassen sie sich aber nicht.
Seit 2015 gibt es im Miniatur Wunderland jedes Jahr im Januar die Aktion "Ich kann es mir nicht leisten".
Diese bietet finanziell benachteiligten Menschen die Möglichkeit, die Miniaturwelten in der Hamburger Speicherstadt an bestimmten Terminen kostenlos zu besuchen.
Nach Angaben der Betreiber haben bereits über 100.000 Gäste bei der Aktion dankend mitgemacht.
Diese sei über die Jahre aber auch oft Opfer von Anfeindungen geworden, wie Braun, Mitbegründer des Miniatur-Wunderlands, vor Kurzem in einem Instagram-Reel entsprechend verriet.
"Das ist einer von vielen Hassbriefen, die wir bekommen haben", beginnt Braun und hielt den besagten Brief in die Kamera. "Wir wurden in den letzten acht Jahren beschimpft und beleidigt, weil wir angeblich Schmarotzern, Wirtschaftsflüchtlingen und sonst irgendwem hier freien Eintritt gewähren."
Davon abhalten lassen sich Frederik Braun und sein Bruder Gerrit (56), beide haben 2001 zusammen das Wunderland gegründet, aber "niemals". Zumal das Feedback allgemein zur Aktion zu 98 Prozent positiv sei, gerade die Mails voller Dankbarkeit seien einer der Hauptgründe, warum die Aktion auch 2024 weiter geht.
An diesen Wochentagen kann das Miniatur Wunderland kostenlos besucht werden
Auf der Website des Miniatur-Wunderlandes sind die möglichen Termine für einen kostenlosen Besuch bis zum 31. Januar aufgelistet. Ebenso Tipps für den besten Besuchs-Zeitraum und Wartezeitprognosen.
"Bestenfalls besucht uns bitte Montag bis Donnerstag am Nachmittag, hier haben wir die meisten Plätze frei", ist dort unter anderem zu lesen.
Gestartet ist die Aktion am heutigen Sonntag (7. Januar), für kurzentschlossene Hamburger bietet sich noch der Zeitraum ab 17 Uhr an.
Reservieren kann man die kostenlosen Tickets nicht. "Kommt einfach zur Kasse und sagt, dass ihr euch das Ticket nicht leisten könnt oder flüstert", so Frederik Braun.
In einem weiteren Video für die Aktion auf der Webseite des Wunderlands, ergänzt Gerrit Braun noch: "Ich kann mir vorstellen, dass dieser Satz auch nicht vielen leicht über die Lippen geht. Deswegen gebt uns einfach ein Zeichen, schreibt einen Zettel, egal welche Sprache, wir werden euch verstehen."
Beweisen, dass man bedürftig ist, muss man nicht. "Wir vertrauen Euch da voll und ganz", betonen die Betreiber-Brüder.
Titelfoto: Markus Scholz/dpa