Neuer "Miniatur Wunderland"-Abschnitt mit weltweit einzigartiger Technik eröffnet
Hamburg - Seit Ende April kann der neue Monaco-Abschnitt des "Miniatur Wunderlands" in Hamburg bestaunt werden. Nach der feierlichen Eröffnung durch niemand Geringeren als Fürst Albert (66) hat auch TAG24 am heutigen Donnerstag die 36 Quadratmeter große Modellfläche besichtigt, inklusive des neuen Highlights der Touristenattraktion: ein weltweit einzigartiger Nachbau der berühmten Formel-1-Strecke des Fürstentums.
Der Traum einer voll funktionsfähigen Formel-1-Strecke fuhr schon seit Jahren in den Köpfen der "Miniatur Wunderland"-Gründer Frederik und Gerrit Braun (beide 56) umher.
Spätestens nach der Eröffnung des detailgetreuen Nachbaus des Hamburger Flughafens 2011 und der darauffolgenden Frage - was soll nach Flugzeugen noch kommen? - sei die Idee immer mehr gewachsen, wie Pressesprecher Niklas Weissleder am Donnerstag im TAG24-Interview erzählte.
Die Grand-Prix-Rennstrecke in Monaco habe einfach auf der Hand gelegen.
"Es ist vielleicht die ikonischste Rennstrecke der Welt. Zudem haben Frederik und Gerrit auch eine persönliche Bindung zu dem Ort und waren öfter mit ihrem Vater dort im Urlaub."
Bis zur Eröffnung hat es dann aber noch mal über ein Jahrzehnt gedauert. "Knackpunkt war auf jeden Fall die Formel-1-Rennstrecke", so Weissleder. "Das ist eine Technik, die es so nicht gibt, und unser Anspruch ist natürlich, dass diese auch 365 Tage im Jahr läuft!"
Eine technologische Innovation ermöglicht es, die einzelnen Rennwagen mithilfe eines wandernden Magnetfelds über die 22 Meter lange Rennstrecke zu bewegen.
"Es benötigte über 100.000 Programmierzeilen, um Rennen zu ermöglichen, wo jeder Ausgang unterschiedlich ist und jeder Fahrer seine eigenen Skills hat, die sich aber auch von Tag zu Tag ein bisschen unterschieden."
Viel "versteckter Blödsinn" im neuen Monaco-Abschnitt des Miniatur Wunderlands
"Neben der Formel-1-Strecke als großes Highlight gibt es auch noch viele kleine Highlights", so der Pressesprecher weiter. "Ich zum Beispiel mag das Ozeaneum sehr gerne. Auf Knopfdruck lässt sich das Meereskundemuseum öffnen und man kann ganz viele Details entdecken, manche erkennt man erst auf den zweiten Blick."
Vor allem für die landschaftlichen Details war Modellbauer Sönke Freitag verantwortlich, der schon seit fast 20 Jahren im Miniatur Wunderland seine Kreativität unter Beweis stellt. Oft lebe er diese auch im "versteckten Blödsinn" aus, wie er es selbst gegenüber TAG24 bezeichnete.
"Wir haben einen Pool mit 1500 Quietscheenten gebaut, wo dann noch ein pinker Teddy mit einer Arschbombe hereinspringt", verrät er eines seiner liebsten Details im neuen Monaco-Abschnitt.
Wer genau hinguckt, entdeckt vielleicht auch noch die Videospielfigur "Sonic", die einen Looping durchläuft, der den Monaco- mit dem angrenzenden Provence-Abschnitt verbindet.
Eine echte Herausforderung seien hingehen die Bäume an der Start-Ziel-Geraden der Rennstrecke gewesen. "Die Autos sind so sensibel, dass wenn die Bäume ihr Grün abrieseln, diese dann letztendlich schmutzig werden und nicht mehr fahren", so Freitag. "Ich habe mich dann mit Herstellern zusammengesetzt und Bäume entwickelt, die so stabil sind, dass sie aussehen wie Bäume, aber nicht rieseln."
Dabei sei der Anspruch immer, das Original nachzubauen. Ja, auch bei Bäumen. Zusammen mit 64 weiteren Wunderland-Mitarbeitern war Freitag sogar in Monaco und in der Provence, um die Landschaft genau zu studieren.
"Fürst Alberts Besuch hat alle bisherigen in den Schatten gestellt!"
"Mein Highlight ist beim Monaco-Abschnitt aber tatsächlich die Anlagenkante, weil wir diese zum ersten Mal so gestaltet und ausgegossen haben, dass du mehr Tiefe hast", erklärte der Modellbauer.
"Früher haben wir die Anlagekante nur grau angesprüht und jetzt wollen wir versuchen, dass diese immer wie angeschnitten aussieht. Als würde es theoretisch weitergehen."
Wortwörtlich geadelt wurde das Mini-Monaco durch die feierliche Eröffnung mit Fürst Albert und seiner Familie am 25. April. Ein langersehnter Wunsch des Wunderlands, der aber erst mal über viele Tische wandern musste.
Schon in der Konstruktionsphase von Monaco habe das Wunderland Kontakt zu monegassischen Behörden aufgenommen, verriet Weissleder im Gespräch.
Es folgten Anfragen bei Botschaften und Konsulaten. "Wer nicht wagt, der nicht gewinnt, und das war wirklich ein Besuch, der alle bisherigen in den Schatten gestellt hat", betonte der Pressesprecher.
Anlässlich des Fürstenbesuches wurde das Wunderland auch erst zum zweiten Mal seit der Gründung 2001 für einen halben Tag geschlossen. Das erste Mal war 2009 für "Wetten, dass..?".
Öffnungszeiten und Tickets unter miniatur-wunderland.de.
Titelfoto: Miniatur Wunderland