Hamburg - Traditionell hat Kult-Sänger Lotto King Karl (57) am Samstagabend zusammen mit seinen "Barmbek Dream Boys (und Girls)" die Saison des "Stadtpark Open Airs" eröffnet. Um Punkt 19 Uhr stand der ehemalige HSV-Stadionsprecher bei seinem 54. (!) Auftritt im Hamburger Stadtpark auf der Bühne und spielte trotz Verletzung fast drei Stunden lang mehr als 20 seiner Hits.

Er selbst habe seit vergangenem November auf dieses Konzert hingearbeitet, besser gesagt darauf, wieder stehend performen zu können. Der 57-Jährige hatte im Dezember aufgrund einer Fußverletzung zahlreiche Shows absagen müssen.

Er und seine Barmbeker Jungs seien inzwischen eine echte "Versehrten-Gruppe" – passend dazu präsentierte Keyboarder Tom Aeschbacher ganz stolz sein neues Knie.

Deswegen wären Krankheiten inzwischen ein viel größeres Thema auf der Bühne als beispielsweise Waffen, mit denen sie eigentlich gerne etwas gemacht hätten, aber: "Das Ordnungsamt hatte was dagegen", so der Allrounder schmunzelnd.

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Selbst Star-Gast Vince Bahrdt (52) humpelte auf die Bühne. Laut Lotto King Karl sei er im Suff aus fünf Meter Höhe gefallen, aber treu ihres Duetts sind sie trotz ihrer Handicaps immer noch "die geilsten Typen der Welt".

Die ersten drei Lieder – "Glaube, Liebe, Hoffnung", "Ikarus" und "Was ist eigentlich mit Frank?" – sang "der King" aber dennoch zunächst im Sitzen, danach gönnte er sich allerdings keine Pause mehr und tanzte immer wieder über den Steg und wieder zurück: "Ich werde es morgen fürchterlich bereuen, aber heute ist wichtiger!"

Denn am allerwichtigsten ist Lotto King Karl sein Publikum, wie er am Samstag noch einmal betonte: "Volle Hütte, Alter! Danke, dass ihr alle gekommen seid!"

Immer wieder interagierte er mit Grüßen an anwesende Junggesellinnenabschiede und treue Fan-Gruppen und erzählte die ein oder andere Anekdote.

Zum Beispiel wie er und seine Band im Jahr 2000 am Vorentscheid zum Eurovision Song Contest scheiterten. Damals habe die ARD verboten, während der Performance ihres Liedes "Fliegen" ein Plakat von Bon Scott (†33, Original-Sänger von AC/DC) hochzuhalten.

"Wir haben das dann trotzdem gemacht und sind vielleicht auch deswegen nie wieder zum Vorentscheid eingeladen worden!" Dafür sangen ausgerechnet diesen Song alle 4000 Fans am Samstagabend ganz besonders laut und leidenschaftlich mit.

Gefeiert wurde in einem erneut ausverkauften Auditorium, mit einer absoluten Textsicherheit des Publikums und einer Party-Stimmung, die immer ausgelassener wurde.

Was vielleicht auch an einem steigenden Bierkonsum lag, welcher durch Lieder wie "Biersexuell" und "Fußball & Dosenbier" noch vom King angefeuert wurde. Selbst ein Bier in der Hand proste er der Menge mehrfach zu: "Auf Euch, Leute! Auf Hamburg!"

Die zahlreichen HSV-Fans im Publikum warteten aber vor allem auf einen Song, der aber erst - wie zu erwarten – im krönenden Finale angestimmt wurde.

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"Da gibt es ja noch diesen einen Song aus der Kreidezeit als Vereine aus anderen Ländern im Volkspark noch den Arsch voll gekriegt haben", so der 57-Jährige ganz diplomatisch über die Glanzzeiten seines Herzensvereins in der Champions League.

Woraufhin er unter lautem Jubel die ehemalige Stadionhymne "Hamburg meine Perle" als letzte Zugabe sang, aber nicht ohne vorher zu erwähnen, dass ab sofort schon Tickets für seinen 55. Auftritt 2025 im Stadtpark gekauft werden können.

Noch bis zum 8. September treten beim "Stadtpark Open Airs" lokale und internationale Stars auf. Das Programm und Tickets unter stadtparkopenair.de.