"Zwei zu Eins"-Regisseurin Natja Brunckhorst im Interview: Kann Geld wirklich glücklich machen?

Berlin - Mit "Zwei zu Eins" bringt Natja Brunckhorst (57) eine großartige Liebes- und Freundschaftskomödie, die an eine sehr besondere Zeit erinnert, in die Kinos. TAG24 sprach mit der Regisseurin über ihren neuen Film.

Natja Brunckhorst (57) erinnert mit dem Film "Zwei zu Eins" an wahre Ereignisse aus der Zeit kurz vor der Wende.
Natja Brunckhorst (57) erinnert mit dem Film "Zwei zu Eins" an wahre Ereignisse aus der Zeit kurz vor der Wende.  © Jeanne Degraa

TAG24: Sie greifen bei ihrem neuesten Werk auf wahre Ereignisse aus dem Sommer 1990 zurück. Und dennoch klingt die Geschichte anfangs so einzigartig, dass man denken könnte, sie sei frei erfunden. Wie haben Sie von den Geschehnissen erfahren?

Natja Brunckhorst: In einem Buch von Peter Ensikat bin ich über den Satz 'Das Papiergeld der DDR wurden in einem Stollen eingelagert' gestolpert. Danach hat es sofort Klick bei mir gemacht - das ist Kino! Schon kurz darauf begann meine Recherche und ich fuhr nach Halberstadt, sah mir die Stollen an und sprach viel mit der KfW-Bank, die damals für die Stollen zuständig war.

TAG24: Inwieweit hat Ihnen die Recherche geholfen, die Szenen so realistisch aussehen zu lassen, dass die Leute im Osten sagen können: So oder so ähnlich war es wirklich?

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Brunckhorst: Ich habe wirklich sehr, sehr viel mit Leuten geredet. Ebenso habe ich mir mit der tollen Schauspieler-Auswahl Menschen dazugeholt, die mir auf den Fuß getreten wären, wenn einige Sachen nicht korrekt gewesen wären.

Glücklich endende Komödie statt spannender Krimi

Maren (Sandra Hüller, 46), Volker (Ronald Zehrfeld, 47, M.) und Robert (Max Riemelt, 40) sitzen im Stollen auf den Millionen der DDR.
Maren (Sandra Hüller, 46), Volker (Ronald Zehrfeld, 47, M.) und Robert (Max Riemelt, 40) sitzen im Stollen auf den Millionen der DDR.  © X Verleih AG/Peter Hartwig

TAG24: Aus dieser spannenden Geschichte hätte auch ein Krimi werden können. Stand für Sie von Anfang an fest, dass es dennoch eine Komödie wird?

Brunckhorst: Ja, definitiv! Zudem ist es ein sehr vielschichtiger Film. Einerseits eine Komödie und andererseits eine Liebesgeschichte. Aber auch eine Geschichte mit einigen Überraschungen. Zudem ist es mein größter Lohn, wenn die Menschen mit einem breiten Lächeln vor der Kinoleinwand sitzen.

TAG24: Mit der Oscar-nominierten Sandra Hüller zogen Sie sich zudem eine echte Schauspiel-Größe an Land. Wie kam es dazu?

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Brunckhorst: Normalerweise schreibe ich erstmal das Drehbuch, um freier zu sein bei der Rollenbesetzung. Für mich war jedoch schnell klar, dass Sandra perfekt auf die Rolle der Maren passen würde. Auch Max Riemelt und Ronald Zehrfeld standen schnell fest.

Brunckhorst: "Geld hat eine drogenhafte Wirkung"

Die Hausgemeinschaft musste sich der KfW-Bank stellen und dennoch weiß bis heute niemand, wie viel Millionen im Sommer 1990 im Umlauf waren.
Die Hausgemeinschaft musste sich der KfW-Bank stellen und dennoch weiß bis heute niemand, wie viel Millionen im Sommer 1990 im Umlauf waren.  © X Verleih AG/Peter Hartwig

TAG24: Während des Films bekam man schnell das Gefühl, dass sich die Schauspieler nicht nur vor der Kamera gut verstehen. Wie war das während den Dreharbeiten?

Brunckhorst: Nachdem wir unseren Drehort hatten, stand für mich schnell fest: Ich will jeden Einzelnen aus dieser Hausgemeinschaft casten. Ich wollte einfach Gesichter und tolle Menschen. Und alles in einem hatten wir eine richtig tolle Zeit miteinander. Die Schauspieler vor sowie auch die Leute hinter der Kamera.

TAG24: Im Großen und Ganzen ist "Zwei zu Eins" eine lustige und tolle Geschichte über Geld. Was denken Sie: Macht Geld glücklich?

Brunckhorst: Ja. Geld hat eine drogenhafte Wirkung. Allein Geld in der Hand zu haben, löst etwas in uns Menschen aus. Ich glaube, wenn man ein gewisses Level erreicht, bei dem ich selber und meine Verwandten ohne Sorgen bis zur Rente durchkommen, spielt Geld keine Rolle mehr und ist unwichtig. Davor ist Geld definitiv sehr wichtig, weil es mir Sicherheit für mich und meine Familie gibt.

Der Film "Zwei zu Eins" erscheint am 25. Juli deutschlandweit in den Kinos.

Titelfoto: Jeanne Degraa

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