Los Angeles - Seit mehr als einer Woche lodern mehrere Großbrände in Südkalifornien. Vor allem die Film-Metropole Los Angeles ist stark betroffen, über 12.000 Gebäude wurden bereits zerstört, mindestens 25 Menschen starben. Nun denkt die Film-Akademie über einen drastischen Schritt nach: Werden die Oscars zum ersten Mal abgesagt?
Seit 1929 werden die Academy-Awards jährlich im Frühjahr vergeben, bislang ohne Ausnahme. Egal ob Weltkrieg, Wirtschaftskrise oder Corona-Pandemie -die Academy of Motion Picture Arts and Sciences (AMPAS) sagte den wichtigsten Filmpreis der Welt nie ab. Doch das könnte sich 2025 ändern.
Die 17 Mitgliedern des Academy-Awards-Komitees - darunter Preisträger wie Meryl Streep (75), Steven Spielberg (78), Tom Hanks (68) und Emma Stone (36) - beobachten die dramatische Situation in Los Angeles genau, wie die The Sun berichtete.
Die Verkündung der Nominierungen wurden bereits verschoben, sollte eigentlich schon am kommenden Freitag stattfinden. Und auch die eigentliche Award-Show wackelt.
Während rundherum abertausende Menschen leiden und trauern, feiert Hollywood ein fröhliches Fest inmitten der Überreste der Flammen? Keine so gute Idee, wie einige Verantwortliche zu denken scheinen.
"Die größte Sorge des Vorstandes besteht derzeit darin, nicht den Eindruck erwecken zu wollen, als würde man feiern, während so viele Einwohner von Los Angeles mit Kummer und unvorstellbaren Verlusten zu kämpfen haben", erklärte ein Insider die Bedenken der AMPAS.
Brände in Los Angeles bedrohen auch Hollywood
"Selbst wenn die Brände in der nächsten Woche erlöschen würden, leidet die Stadt in Wirklichkeit immer noch und wird noch Monate damit zu kämpfen haben", führte der Insider gegenüber der Zeitung aus. "Deshalb hat die Führung entschieden, dass der Schwerpunkt auf Unterstützung und Spendensammlung liegen wird, wenn sich die richtigen Gelegenheiten bieten."
Eine weitere Quelle beschrieb die Situation am Montag folgendermaßen: "Allein der Gedanke, dass ein Kellner, ein schlecht bezahlter, unschuldiger Mensch, der sein Zuhause verloren hat, den millionenschweren Filmstars delikate Wagyu-Burger und Gurkensandwiches serviert, ist nicht gerade angenehm."
Auch Hollywood selbst ist indes von den Flammen bedroht - die Brände könnten auch über die Award-Show hinaus Auswirkungen auf die Industrie haben, die Arbeiten in der Film-Welthauptstadt erheblich verzögern. Viele Schauspieler und Filmschaffende sind darüber hinaus auch privat betroffen, verloren ihre Häuser durch die Flammen.
Wie es mit den 97. Oscars tatsächlich weitergeht, bleibt abzuwarten. Festzustehen scheint lediglich, dass die Filmbranche sich nicht im selben Luxusrausch wie in den vergangenen Jahren selbst zelebrieren wird.