Seine Geschichte war die Vorlage für "Ziemlich beste Freunde": Philippe Pozzo di Borgo (†72) gestorben

Paris (Frankreich) - Die Geschichte von ihm und seinem "ziemlich besten Freund" rührte Millionen Menschen auf der ganzen Welt - nun ist der französische Geschäftsmann Philippe Pozzo di Borgo im Alter von 72 Jahren im marokkanischen Marrakesch verstorben.

Geschäftsmann Philippe Pozzo di Borgo (u.r.) starb im Alter von 72 Jahren.
Geschäftsmann Philippe Pozzo di Borgo (u.r.) starb im Alter von 72 Jahren.  © Montage: Senator Filmverleih, AFP/Valery Hache

Pozzo di Borgo - seines Zeichens Spross einer korsischen Adelsfamilie und Leiter eines Champagnerherstellers - wurde im Sommer 1993 zum Tetraplegiker, nachdem er beim Paragleiten verunglückt war. Seitdem konnte er keines seiner vier Gliedmaßen mehr benutzen.

Bei der Suche nach einem Pfleger, der ihn rund um die Uhr betreuen könnte, fiel seine Wahl auf den jungen Algerier Abdel Yasmin Sellou - obwohl dieser die Stelle eigentlich gar nicht haben wollte und erst kurz zuvor aus dem Knast entlassen worden war.

Zehn Jahre lang pflegte Sellou den querschnittsgelähmten Millionär. Die beiden wurden während dieser Zeit zu engen Freunden, Sellou half Pozzo di Borgo über Selbstmordgedanken und Depressionen hinweg, nachdem seine Ehefrau 1996 an Krebs verstorben war.

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2001 veröffentlichte der Franzose eine Autobiografie unter dem Titel "Le second souffle" ("Der zweite Atem"), in der er von seiner Freundschaft zu Sellou erzählt. 2010 wurde das Buch schließlich verfilmt: "Ziemlich beste Freunde" erschien ein Jahr später und wurde zu einem der erfolgreichsten französischen Filme aller Zeiten.

Philippe Pozzo di Borgo und sein guter Freund Abdel Yasmin Sellou (l.). (Archivbild)
Philippe Pozzo di Borgo und sein guter Freund Abdel Yasmin Sellou (l.). (Archivbild)  © dpa/Britta Pedersen

Der Trailer zu "Ziemlich beste Freunde"

"Ziemlich beste Freunde"-Regisseur bestätigt den Tod von Pozzo di Borgo

Nun bestätigte Eric Toledano (51), einer der beiden Regisseure von "Ziemlich beste Freunde", gegenüber der französischen Nachrichtenagentur AFP den Tod von Philippe Pozzo di Borgo.

Sein Ableben sei "ein Schock" und Anlass "großer Trauer", sagte Toledano. Der Filmemacher und der querschnittsgelähmte Unternehmer seien auch nach den Dreharbeiten in Kontakt geblieben und hätten weiter zusammengearbeitet.

"Ziemlich beste Freunde" kam in rund 50 Ländern in die Kinos, wurde für einen Oscar nominiert und bekam Jahre später sogar ein Hollywood-Remake ("Mein Bester & Ich", 2017).

Im französischen Original wurden Pozzo di Borgos und Sellous Figuren von den Schauspielern François Cluzet (67) und Omar Sy (45) gespielt.

Omar Sy trauert um Philippe Pozzo di Borgo

Nachdem bekannt wurde, dass Pozzo di Borgo verstorben war, drückte Sy auf Instagram seine Trauer aus. "Wir haben gerade mit großer Traurigkeit vom Ableben unseres Freundes Philippe Pozzo di Borgo erfahren", heißt es in einem Post, in dem auch ein gemeinsames Bild der beiden zu sehen ist.

"Indem er akzeptierte, dass seine Geschichte in ["Ziemlich beste Freunde"] angepasst wird, hat er unser Leben und das Leben vieler verletzlicher und zerbrechlicher Menschen verändert", so Sy.

"Wir behalten das Bild eines mutigen, würdevollen, bescheidenen und kämpferischen Mannes. Seinen Humor und seine Intelligenz werden wir vermissen."

Titelfoto: Montage: Senator Filmverleih, AFP/Valery Hache

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