Schwachsinniger TikTok-Trend: Jugendliche randalieren in Kinos

Kleve - Am vergangenen Wochenende ist es in ganz Deutschland zu Verwüstungen in Kinosälen gekommen. Dahinter steckt wohl ein Trend der Internetplattform TikTok.

So sah das Tichelpark Kino in Kleve nach der Randale der jungen Leute aus.
So sah das Tichelpark Kino in Kleve nach der Randale der jungen Leute aus.  © Reinhard Berens/Kino Tichelpark/dpa

Popcorn und Nachos fliegen durch den Kinosaal, Vandalen steigen auf die Sitze und Bänke. Was eigentlich nach einer außergewöhnlichen Randale klingt, ist derzeit zu einem Trend in den deutschen Kinos geworden.

Denn in mehreren Städten haben sich meist Jugendliche danebenbenommen, sodass der gezeigte Film abgebrochen werden musste. Laut Cineplex Deutschland waren fast alle Standorte in Nordrhein-Westfalen betroffen. Den heftigsten Vorfall gab es in Essen.

Auch in Kleve am Niederrhein, kam es zu Randalen, dort wurde der Film jedoch nicht abgebrochen. "Ein Tsunami von entmenschlichtem, völlig außer Kontrolle geratenem Kinderpublikum hat uns heute ohne Vorwarnung überrollt", schrieb Reinhard Berens (63), Inhaber des Tichelpark Kinos auf der eigenen Facebook-Seite über die Vorfälle am Freitagabend.

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Wie die Polizei vermutet, sind die Randale auf einen TikTok-Trend zurückzuführen, bei dem die Jugendlichen beim Film "Creed III" ausrasten und die Kinosäle verwüsten. Unter den Hashtags #Creed3, #faxxenmachen und #eskalation kursieren seit dem vergangenen Wochenende auch zahlreiche Videos der Verwüstungen auf der Internetplattform.

In den deutschen Kinos war der dritte Teil der Creed-Reihe erst am 2. März gestartet - und auch in Bremen und Hamburg kam es seitdem zu derartigen Vorfällen.

Kino in Kleve stoppt Online-Reservierungen für Creed III

Der Klever Kinobetreiber hat mittlerweile auch die Online-Reservierungen für den Boxer-Epos gestoppt, da zahlreiche Fake-Buchungen eingegangen waren. Dies teilte das Kino auf seiner Homepage mit. "Das hat Wirkung gezeigt. Die Folgevorstellungen waren alle normal", sagte Berens gegenüber der Bild.

Zudem erhielt der 63-Jährige viel Zuspruch für seinen Facebook-Post. "Dieser Freitagabend geht in die Geschichte unseres Kinos ein. So was haben wir noch nie erlebt. Eine völlig überflüssige Aktion", erklärte der Kino-Inhaber.

Titelfoto: Reinhard Berens/Kino Tichelpark/dpa

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