"Enterprise-Style"? Vierte "Charité"-Staffel springt in die Zukunft
Berlin - Seit 2017 erreicht die Serie "Charité" mit ihren fesselnden Geschichten ein Millionenpublikum in Deutschland. Zum Auftakt der vierten Staffel war TAG24 bei der Premiere im Zoopalast Berlin und erfuhr einige spannende Einblicke.
Mehr als 700 Gäste waren vor Ort, um die ersten zwei Folgen der vierten Staffel vorab im Kino zu sehen. Darunter nicht nur der Cast und die Presse, sondern auch rund 300 Personen des medizinischen Personals aus der Charité. Ärzte, Pfleger und Professoren, die den Cast bei dem Dreh fachlich unterstützt haben.
Für die richtige Kinostimmung gab es vor dem Screening kostenlos Popcorn und erfrischende Getränke für jeden Besucher. Für Fotos und Interviews war ein blauer Teppich ausgelegt, auf dem sich der Cast für die Presse präsentierte.
Anschließend mischte sich die Filmcrew unter die anwesenden Gäste. Unter anderem auch MDR-Redakteur der vierten Staffel, Adrian Paul, der mit TAG24 über die neue Staffel sprach.
"Ich freue mich sehr auf die neue Staffel. Dieses Mal haben wir etwas Neues gewagt und sind in die Zukunft gesprungen. Bei den ersten drei Staffeln haben wir uns an historischen Figuren und medizinischen Ereignissen orientiert. Nun wollen wir die Kreativität der Menschen nutzen, die mit uns arbeiten, und etwas Neues kreieren."
Dabei verglich er seine Arbeit mit einem weißen Blatt Papier, bei dem niemand so richtig vorhersehen kann, was daraus wird. Als Redakteur ist er als Erstes an der neuen Staffel beteiligt gewesen. Adrian Paul und wenige andere Kollegen durften sich überlegen, was in der vierten Staffel thematisiert werden soll.
"Zusammen mit dem medizinischen Personal der Charité durften wir eine Welt erschaffen, die wir noch nicht hatten. Der Plan dabei war, eine Zukunft zu erzählen, die möglichst nah an der Lebensqualität unserer Zuschauer ist. Deswegen sind wir nicht ins Jahr 2130 gegangen mit Enterprise-Style, sondern nur einige Jahre nach vorne, wo sich wenige grundlegende medizinische Ansätze verändert haben."
Wie realistisch bleibt die neue Staffel "Charité" an der Medizin von morgen?
Während der ersten beiden Folgen fiel schnell auf: Beim Einkaufen oder auch im Krankenhaus bestimmen digitale Datensammlungen und Algorithmen den Alltag der Menschen.
Wie konnten die Filmemacher sich sicher sein, dass das realistisch ist? Dazu sagte Drehbuchautorin Tanja Bubbel: "Elon Musk implantiert ja bereits heute schon Chips in menschliche Körper. Wir haben also mit einem sehr genialen Neuro-Technologen von der Charité zusammengearbeitet, der auch an neurologischen Verfahren forscht und sich sicher ist, dass diese in Zukunft 'non-invasive' stattfinden werden."
Weiter fügte sie hinzu, dass der Neuro-Technologe ein großer Gegner von solchen Chips ist. Ebenso werden diese noninvasiven Operationen bereits erforscht und weiterentwickelt. Somit lag es auf der Hand, diese Methoden weiter in die Zukunft zu denken.
Zum Ende der Vorstellung ließen sich noch Schauspieler der vorherigen Staffeln blicken. Unter anderem Nina Gummich, die in der 3. Staffel die Ärztin Dr. Wendt spielte. "Ich fand es interessant zu sehen, wie sich die Welt in 25 Jahren verändern könnte. In meiner Staffel waren wir im Jahr 1961. Als wir drehten, wussten wir genau, wie alles ausgesehen hat und welche medizinischen Methoden es gab. Dass es jetzt frei erfunden ist, ist ungewohnt, aber spannend zu sehen", so Gummich.
Bei zwei Sachen sind sich die Autoren jedoch treu geblieben: hochemotionale Fälle und beeindruckende Forscherpersönlichkeiten.
Die sechsteilige neue Staffel wird am 9. April ab 20.15 Uhr auf ARD zu sehen sein. Ab 5.April gibt es die Folgen in der ARD-Mediathek.
Titelfoto: Laura Voigt