Neben "Borat" und "The Crown": Das sind die Gewinner der Golden Globes 2021
Beverly Hills - Die Golden Globes geben meist schon Hinweise auf die Oscars. Zu den Gewinnern der 78. Verleihung gehören der Streaming-Anbieter Netflix sowie "Nomadland" und "Borat Subsequent Moviefilm".
Das Road-Movie "Nomadland" von
Regisseurin Chloé Zhao hat den Golden Globe als bestes Filmdrama gewonnen. Das gab der Verband der Auslandspresse in der Nacht zum
Montag bekannt.
Zhao holte für den Film auch die Regie-Trophäe, erst als zweite Frau in der Geschichte der 1944 erstmals vergebenen Auszeichnung. Sie erzählt in dem auf einem Sachbuch basierenden Film die Geschichte einer 60-Jährigen, die sich nach dem Tod ihres Mannes mit prekären Jobs über Wasser hält und als moderne Nomadin im Wohnwagen durch die USA zieht.
In der Komödien-Sparte siegte die bissige Gesellschaftssatire "Borat Subsequent Moviefilm" (dt.: Borat Anschluss Moviefilm) mit dem britischen Komiker Sacha Baron Cohen (49), der auch den Globe als bester Hauptdarsteller in einer Komödie erhielt.
Wie schon 2006 war der Brite durch die USA gereist, kam mit Menschen ins Gespräch und verwickelte sie in mitunter komische oder auch entlarvende Situationen. Sein erster "Borat"-Auftritt hatte ihm ebenfalls die Trophäe eingebracht.
Deutscher "Systemsprenger"-Star Helena Zengel geht leer aus, Serie "The Crown" beste Dramaserie
Die zwölfjährige Deutsche Helena Zengel ging bei der Verleihung leer aus. Sie war in der Sparte "Beste Nebendarstellerin" für den Western "Neues aus der Welt" nominiert gewesen.
Die Schülerin hatte die Preisvergabe in einer Live-Schalte aus Berlin mitverfolgt. Die Trophäe ging an Jodie Foster (58) für ihre Nebenrolle in dem Polit-Thriller "The Mauritanian".
In den Serien- und Fernsehfilm-Kategorien war die britische Königshaus-Serie "The Crown" mit vier Preisen der große Abräumer des Abends.
Auszeichnungen gab es als beste Dramaserie, für Josh O’Connor (30) als Prinz Charles in der besten männlichen Drama-TV-Rolle, für Emma Corrin (25) als Prinzessin Diana in der gleichen weiblichen Kategorie.
Auch Gillian Anderson (52), die Margaret Thatcher verkörperte, gewann dafür den Globe für die beste TV-Nebenrolle.
Netflix großer Gewinner des Abends
Die Serie "The Crown" läuft beim Streaminganbieter Netflix, einem der großen Gewinner der Verleihung.
Mit "Das Damengambit" hat der Dienst auch die beste Miniserie des Jahres im Angebot. Anya Taylor-Joy (24) spielt darin ein Schachgenie und gewann dafür den Preis als beste Hauptdarstellerin in einer Miniserie.
In beiden Kategorien ging damit das von Maria Schrader als Regisseurin inszenierte deutsche Drama "Unorthodox" mit Shira Haas (25) in der Hauptrolle leer aus.
Beste Comedy-Serie wurde "Schitt's Creek", eine warmherzige kanadische Reihe, die bereits bei den Emmys in diesem Jahr eine Rekordzahl an Auszeichnungen einfuhr.
Ebenfalls bei Netflix laufen "I Care a Lot", deren Hauptdarstellerin Rosamund Pike (42) als betrügerische Anwältin den Preis für die beste weibliche Hauptrolle in einer Komödie gewann, und "Ma Rainey’s Black Bottom", für den Hauptdarsteller Chadwick Boseman (†43) posthum ein halbes Jahr nach seinem Krebstod im August als bester Schauspieler in einem Drama ausgezeichnet wurde.
Seine Witwe Taylor Simone Ledward nahm unter Tränen den Golden Globe entgegen.
Auszeichnung als bester nicht-englischsprachiger Film bekommt "Minari"
US-Schauspielerin und Sängerin Andra Day (36), die in "The United States vs. Billie Holiday" die Jazz-Sängerin Billie Holiday verkörpert, wurde zur besten Drama-Darstellerin gekürt.
In der Kategorie "Bester nicht-englischsprachiger Film" gewann das Familiendrama "Minari" von US-Regisseur Lee Isaac Chung, der darin seine eigenen Erfahrungen als Kind südkoreanischer Einwanderer im ländlichen US-Staat Arkansas einbringt.
Mit "Minari", hauptsächlich in koreanischer Sprache gedreht, waren unter anderem Filme aus Italien, Frankreich und Dänemark im Rennen.
Wegen der Corona-Pandemie lief die Gala diesmal weitgehend virtuell ab, die Nominierten wurden von Standorten in aller Welt zugeschaltet.
Titelfoto: NBC/AP/dpa