Nach tödlichem Schuss auf Kamerafrau: "Rust"-Dreh wird fortgesetzt!
Los Angeles - Anderthalb Jahre nach dem tödlichen Schuss auf eine Kamerafrau beim Dreh des US-Westerns "Rust" sollen die Arbeiten in dieser Woche wieder aufgenommen werden.
Das bestätigte die Anwältin der Rust Movie Produktion, Melanie Spadone, am Dienstag gegenüber der AFP.
Die Dreharbeiten sollen bereits diesen Donnerstag (Ortszeit) im US-Bundesstaat Montana fortgesetzt werden, dieses Mal allerdings mit besonderen Sicherheitsvorkehrungen.
Die Verwendung von "funktionierenden Waffen und jeder Form von Munition" sei am Drehort untersagt, erklärte Spadone. "Scharfe Munition ist - und war - am Set immer verboten."
Im Oktober 2021 hatte Hollywood-Star Alec Baldwin (65) die 42-jährige Kamerafrau Halyna Hutchins bei einem Dreh in New Mexico versehentlich erschossen. Die Waffe, ein 45er Colt, war ihm zuvor als "kalt" - also ungeladen - übergeben worden. Tatsächlich befand sich aber auch eine scharfe Kugel im Lauf.
Ursprünglich standen der 65-Jährige und Hannah Gutierrez-Reed, Waffenmeisterin der Produktion, wegen fahrlässiger Tötung vor Gericht. Bei einer Verurteilung hätten beiden bis zu 18 Monate Gefängnis und eine Geldstraße von 5000 Dollar gedroht.
Um fahrlässige Tötung geht es - zumindest für Baldwin - bei dem Prozess jedoch nicht mehr. Für Gutierrez-Reed allerdings hat sich nichts geändert und auch wenn Hollywood-Star Baldwin zunächst aufatmen konnte, wird der Prozess dennoch entscheidend für seine Zukunft sein.
Außerdem muss sich der Amerikaner noch vor dem Zivilgericht verantworten. Unter anderem die Familie der getöteten Kamerafrau geht gegen Baldwin vor.
Regie-Assistent verurteilt, aber Baldwin plädiert auf nicht schuldig
Bislang wurde nur der Regie-Assistent Dave Halls im März wegen des nachlässigen Umgangs mit einer tödlichen Waffe zu einer sechsmonatigen Bewährungsstrafe verurteilt. Der 63-Jährige hatte sich im Rahmen eines Deals mit der Staatsanwaltschaft schuldig bekannt.
Baldwin hingegen plädiert weiterhin auf nicht schuldig und beteuert, nicht gewusst zu haben können, dass die Waffe geladen war.
Titelfoto: Bildmontage: Santa Fe County Sheriff/PA Media/dpa, Fred Hayes/Getty Images via AFP