Laien statt Profis: Warum dieser Kinofilm auf Stars verzichtet

Hamburg - Nach der Deutschlandpremiere auf dem Filmfest Hamburg Ende September 2024 kommt die französische Coming-of-Age-Komödie "Könige des Sommers" am 6. Februar nun auch bundesweit in die Kinos. Im Interview mit TAG24 verriet Regisseurin Louise Courvoisier (31) mehr über die Hintergründe ihres Debütfilms.

Regisseurin Louise Courvoisier (31) im September beim Filmfest Hamburg zusammen mit Haupt- und Laiendarsteller Clément Faveau.  © TAG24/Nora Petig

Aufgewachsen in der Gemeinde Cressia im französischen Jura wollte Courvoisier ihre Heimat so authentisch wie möglich auf die Leinwand bringen: "Ich wollte, dass die Leute die jungen Menschen aus meiner Region treffen, mit denen ich aufgewachsen bin."

Menschen, die man selten oder gar nie im Kino sieht, wie Hamburgs Filmfestleiterin und selbst Französin Malika Rabahallah (55) bei der Deutschlandpremiere gegenüber TAG24 betonte.

Für die maximale Authentizität entschied sich Courvoisier nicht nur dafür, in ihrem Heimatdorf – in dem sie aktuell auch selbst wieder wohne – zu drehen, sondern auch ausschließlich mit Laiendarstellern zu arbeiten.

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"Selbst wenn du kein Französisch sprichst, spürst du ihren starken Akzent. Diese Menschen kommen wirklich von dort und vermitteln einem mit ihren eigenen Erfahrungen dieses Gefühl, dass du nicht erfinden kannst", so die 31-Jährige.

Die Arbeit mit den Laien sei sogar einfacher gewesen als mit professionellen Darstellenden: "Sie haben noch keine festgefahrenen Strukturen – wir haben diesen Film zusammen erarbeitet, jeder mit seiner eigenen Persönlichkeit. Mir war wichtig, nicht über sie, sondern mit ihnen zu reden."

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Trailer zu "Könige des Sommers"

Zuschauer sollen die Figuren nicht als "die armen kleinen Bauern" sehen

Totones (Clément Faveau) versucht zusammen mit seiner Schwester Claire (Luna Garret) einen Comté-Käse herzustellen.  © Pandora Filmverleih

Doch worum geht es eigentlich? Als die Welt des 18-jährigen Totones (Clément Faveau) nach dem Tod seines Vaters zusammenbricht und er alleine für seine jüngere Schwester sorgen muss, schmiedet er zusammen mit seinen Freunden einen Plan: Er will den besten Comté-Käse herstellen und das Preisgeld von 30.000 Euro gewinnen.

Der weltberühmte Käse spielt tatsächlich eine nicht minder große Rolle im Debütfilm der 31-Jährigen. "Meine Basis waren die jungen Leute und dann kam der Käse, denn da, wo ich herkomme, dreht sich alles um Käse", erklärte Courvoisier lachend im TAG24-Gespräch.

Dennoch sei ihr wichtig, dass die Zuschauer die jungen Leute im Film nicht "als die armen kleinen Bauern" sehen, sondern ein aufrichtiges Gefühl für das Landleben dort, die Leute und die "wunderschöne Landschaft" bekommen. Kurzum: "Meine Region wirklich kennenlernen!"

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Für Malika Rabahallah sei der Film eine Liebeserklärung an Frankreich. Für TAG24 ist der Film eine Liebeserklärung an wahre Freundschaften und daran, die Zuversicht nicht zu verlieren, selbst wenn das Leben einen mit all seiner Härte trifft.

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