"Kroos"-Regisseur exklusiv: Deshalb sind Tonis Großeltern die heimlichen Stars des Films!

Dresden - Manfred Oldenburg ("Wir Weltmeister – ein Fußballmärchen") präsentiert ein ganz neues Bild von Toni Kroos (>>Filmkritik)! Der Dokumentarfilmer stand TAG24 mehr als 25 Minuten lang Rede und Antwort.

Toni (l.) und Felix Kroos hatten beim gemeinsamen Interview offensichtlich viel Spaß.
Toni (l.) und Felix Kroos hatten beim gemeinsamen Interview offensichtlich viel Spaß.  © PR/BROADVIEW Pictures

Lest >>hier Teil eins und >>hier Teil zwei des Interviews.

TAG24: Wie war es denn für Sie als Regisseur, ein gemeinsames Interview mit den Brüdern Toni und Felix Kroos zu führen?

Oldenburg: "Die beiden die sind ganz eng. Die haben alles gemeinsam erfahren und erlebt von klein an und haben in der gleichen Mannschaft gespielt, obwohl Felix ein Jahr jünger ist. Das merkt man auch. Die beiden verstehen sich blendend und haben eine ganz große, tiefe Liebe und Zuneigung füreinander.

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Felix ist dann neben Tonis Frau Jessica ein ganz wichtiger Mensch, weil Felix ihm immer wieder den Spiegel vorhält. Die twittern sich ja immer und das ist toll zu lesen, wie die beiden sich auf der Humorebene verstehen. Beispielsweise nach dem Schweden-Spiel, wo Felix getwittert hat: 'Prima Spiel, Toni! Ein Tor vorbereitet, eines selbst gemacht.'"

Tonis Vater Roland Kroos war gegenüber Regisseur Manfred Oldenburg sehr zuvorkommend

Toni Kroos (Zweiter von links) mit seinem Bruder Felix (l.), seiner Mutter Birgit (r.) und seinem Vater Roland.
Toni Kroos (Zweiter von links) mit seinem Bruder Felix (l.), seiner Mutter Birgit (r.) und seinem Vater Roland.  © PR/BROADVIEW Pictures / Privatarchiv Kroos

TAG24: Wenn wir schon bei der Familie sind: Wie war es denn, Vater Roland beim Oberliga-Spiel seines Greifswalder FC zu filmen und ihn sowie Mutter Birgit zu interviewen?

Oldenburg: "Als ich gelesen habe, Roland Kroos ist wieder zu den Ursprüngen zurückgekehrt, nach Greifswald, wo alles angefangen hat, habe ich gesagt: Wir müssen da sofort hin und müssen drehen! Das war ganz, ganz toll mit dem Vater, muss ich wirklich sagen.

Wir haben uns kennengelernt an dem Tag und er hatte aber noch etwas zu tun. Wir mussten das Interview bei ihm zu Hause vorbereiten und wir brauchen immer anderthalb bis zwei Stunden, bis die Kamera steht und wirklich alles beleuchtet ist. Da hat er uns einfach den Haustürschlüssel in die Hand gedrückt und wir haben ohne ihn aufgebaut.

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Er kam dann passend zum Interview und war wie die Mutter von Anfang an ganz offen, was natürlich wichtig ist. Denn wenn wir diesen familiären Background haben wollen und es um den Charakter von Toni geht, sind die Eltern natürlich essenziell. Deshalb hat es uns auch gefreut, die Großeltern zu haben."

Manfred Oldenburg und sein Team haben Toni Kroos "ergebnisoffen" begleitet

Tonis Großeltern waren vor der Kamera sehr direkt und sorgen mit ihrem trockenen Humor für den ein oder anderen Lacher.
Tonis Großeltern waren vor der Kamera sehr direkt und sorgen mit ihrem trockenen Humor für den ein oder anderen Lacher.  © PR/BROADVIEW Pictures

TAG24: Die waren die heimlichen Stars des Films!

Oldenburg: "Genau, genau! Das werde ich auch niemals vergessen, das sind wirklich die Stars des Films, weil die so direkt sind vor der Kamera, was eine ganz große Freude war. Und wie die sich dann gegenseitig Sachen an den Kopf geworfen haben, das hat wirklich großen Spaß gemacht!"

TAG24: Wie ist denn der Prozess vorangeschritten, herauszufinden, was von ihrem Drehmaterial für die Geschichte wichtig ist und was nicht?

Oldenburg: "Wir haben Toni von Sommer 2017 bis Dezember 2018 begleitet. Und hatten dann schon Ideen, was wir machen können, beispielsweise natürlich auf seine Kindheit, Jugendzeit zurückschauen, um zu sehen, wie Toni Kroos eigentlich in den Profifußball gekommen ist. Wenn wir ihn begleitet haben, war das aber immer ergebnisoffen.

Wir wussten nicht, was in der Saison mit Real Madrid passiert, wir wussten auch nicht, was mit der deutschen Nationalmannschaft passiert. Das betraf natürlich auch den Zugang zu Toni. Da müssen Sie schauen, was vom Verein gestattet ist zu drehen. Da mussten wir dann auch immer wieder warten, bis wir dann immer wieder eine bestimmte Schlüssellochperspektive bekommen haben."

Toni-Kroos-Doku gewährt tiefe private Einblicke

Toni Kroos ist ein echter Familienmensch.
Toni Kroos ist ein echter Familienmensch.  © PR/BROADVIEW Pictures

TAG24: Und wie genau sah ihre Vorbereitung vor dem ersten Treffen mit Toni Kroos aus?

Oldenburg: "Ich habe angefangen, eine Menge zu lesen und bin natürlich mit diesen ganzen Bildern konfrontiert worden. Als Dokumentarist weiß man, dass man sich davon freimachen muss, weil man sonst den Fehler begeht, die Bilder der anderen zu wiederholen.

Wir sind nach Madrid geflogen und das hat damals schon drei, vier Stunden gedauert, dieses Gespräch mit Toni, weil man sich ja auch erstmal kennenlernen wollte. Er wollte ja auch wissen: Wer sind wir? Welchen Ansatz haben wir? Das war die Vorbereitung. So habe ich mich auch auf die ganzen Drehs vorbereitet. Wir haben uns immer überraschen lassen, was passiert, weil wir nichts inszenieren wollten vor der Kamera.

Das ging mit Toni sowieso nicht, weil er auch Sachen nicht zweimal gemacht hat, um es filmisch aufzulösen. Es war immer direkt, weil er wie gesagt vor der Kamera nicht spielen wollte. Dann ist es dazu gekommen, dass wir immer geguckt haben: Was kriegen wir an dem Drehtag und sind dann damit in den Schnitt und haben versucht, daraus eine Geschichte zu machen."

TAG24: Was sollen denn die Zuschauer aus dem Film "Kroos" mitnehmen?

Oldenburg: "Als Filmemacher kann man immer nur Angebote machen. Jeder Zuschauer nimmt sich dann selbst etwas mit. Es soll ein Film sein, für Fußballfans und für Leute, die sich vielleicht nicht für Fußball interessieren, aber trotzdem spannende und interessante Persönlichkeiten kennenlernen wollen. Dazwischen kann sich der Zuschauer herausnehmen, was er möchte."

Tonis Frau Jessica ist seine bessere Hälfte.
Tonis Frau Jessica ist seine bessere Hälfte.  © PR/BROADVIEW Pictures
Regisseur Manfred Oldenburg (r.) begleitete Toni Kroos (l., bei der Weltpremiere seines Filmes in Köln) über viele Monate hinweg.
Regisseur Manfred Oldenburg (r.) begleitete Toni Kroos (l., bei der Weltpremiere seines Filmes in Köln) über viele Monate hinweg.  © PR/ NFP / BROADVIEW Pictures / Willi Weber

Titelfoto: PR/BROADVIEW Pictures

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