"Harry Potter" und "Phantastische Tierwesen" im Ranking: Welcher Film ist der beste?
London - Das "Harry Potter"-Universum zählt zu den beliebtesten und erfolgreichsten Filmreihen aller Zeiten! Fast zehn Milliarden Dollar spielten die insgesamt elf Fantasy-Streifen ein. Doch eines scheint bis heute sowohl unter Kritikern als auch Fans umstritten: Welcher ist denn nun der beste und welcher der schlechteste Teil der Reihe? TAG24 hat sich für Euch an ein großes Ranking aller Filme aus der "Wizarding World" gewagt!
Platz 11: "Phantastische Tierwesen: Dumbledores Geheimnisse" (2022)
Besonders für eingefleischte "Harry Potter"-Fans hat es eine gewisse Tragik, dass die "Phantastische Tierwesen"-Reihe dermaßen enttäuschte. Zunächst noch als charmantes Prequel-Projekt gesehen, das niemals dazu imstande gewesen wäre, es jedem HP-Liebhaber recht zu machen, wurde es spätestens mit dem dritten (und wahrscheinlich letzten) Teil zum endgültigen Reinfall.
"Phantastische Tierwesen: Dumbledores Geheimnisse" ist einer der größten Flops des vergangenen Kinojahres. Der Film bricht mit jeder "Harry Potter"-Tradition, hat ein furchtbar inkonsequentes und flaches Drehbuch und macht sich stellenweise regelrecht lächerlich. Man erinnere sich nur an Newt Scamander (Eddie Redmayne, 41) - der fast schon vergessene Hauptcharakter der Reihe - wie er mit den Krabben tanzt. Sonst hat der Film mit "Tierwesen" allerdings fast gar nichts mehr zu tun.
Mads Mikkelsen (57) als neu besetzter Grindelwald kann einem fast leidtun.
Platz 10: "Phantastische Tierwesen: Grindelwalds Verbrechen" (2018)
Zwischen Platz 11 und Platz 10 klafft eine Lücke. Und dennoch macht auch der zweite "Tierwesen"-Teil schon zu vieles falsch. Es wird immer deutlicher: ein wirkliches Konzept für die Filmreihe gibt es nicht. Geht es nun um magische Wesen oder läuft doch alles auf den Kampf Grindelwald (Johnny Depp, 59) versus Dumbledore (Jude Law, 50) hinaus?
In jeder zweiten oder dritten Szene wird eine (unsinnige) Verbindung zu den "Harry Potter"-Filmen forciert, die Chronologie des Universums wird immer brüchiger. "Phantastische Tierwesen: Grindelwalds Verbrechen" wirkt wie das, was die Fans von Anfang an befürchteten: einen Cash-Grab. Selbst die charismatischen Darbietungen von Depp und Law konnten nichts daran ändern, dass die Beziehung von Grindelwald und Dumbledore einfach nicht so richtig zur Entfaltung kommt.
Die Drehbücher von J. K. Rowling (57) sind unterm Strich nicht ansatzweise so gut wie ihre Romane.
Platz 9: "Harry Potter und die Kammer des Schreckens" (2002)
Auf dem neunten Platz befindet sich mit "Harry Potter und die Kammer des Schreckens" der erste Film der Original-Reihe. Regisseur Chris Columbus (64) und Drehbuchautor Steve Kloves (62) hielten sich sehr eng an die Roman-Vorlage - zu eng, könnte man meinen. Mit einer Laufzeit von deutlich mehr als zweieinhalb Stunden ist der zweite "Harry Potter"-Teil viel zu lang für seinen eher dünnen Plot.
Die Kinder-Stars - Daniel Radcliffe (heute 33), Rupert Grint (34) und Emma Watson (34) - sind nicht mehr ganz so niedlich wie im ersten Film, können aber auch noch nicht viel besser schauspielern.
Der insgesamt charmante und gut inszenierte Fantasy-Streifen traut sich nicht so recht, seine Kinder-(Buch)-Stiefel auszuziehen.
Platz 8: "Phantastische Tierwesen und wo sie zu finden sind" (2016)
Was hätte sein können. "Phantastische Tierwesen und wo sie zu finden sind" ist ein besserer HP-Ableger, als viele befürchtet hatten. Dem Film ist eine gewisse Magie nicht abzusprechen, stellenweise wird er jedoch regelrecht kitschig. Wieso es in der "Wizarding World" plötzlich so viele "phantastische Tierwesen" gibt, spielten diese doch in den "Harry Potter"-Filmen nur eine äußerst nebensächliche Rolle, lässt sich wohl mit "aus Marketing-Gründen" beantworten ...
Die Dissonanz zwischen "fantastischer Film über niedliche Zauber-Tierchen" und "Vorspiel für einen Magier-Krieg der als Parabel für den rapide wachsenden Faschismus der 1920er Jahre zu verstehen ist" spürt der Zuschauer bereits im ersten "Tierwesen"-Teil. Trotz gelungener Figuren und Handlungen schaffte es der Film nie, das 'Harry-Potter-Feeling' zu erreichen.
Doch sich so richtig loseisen und auf eigenen Beinen stehen kann die "Phantastische Tierwesen"-Reihe auch nicht und scheiterte dadurch spätestens mit Teil zwei und drei.
Platz 7: "Harry Potter und der Stein der Weisen" (2001)
Vielleicht wird dem ersten "Phantastische Tierwesen"-Teil Unrecht getan, wenn man ihn "schlechter" als den ersten "Harry Potter"-Film nennt. Denn setzt man die Fan-Brille einmal ab und versucht, falls das überhaupt möglich ist, seine Meinung nicht von glücklichen Kindheitserinnerungen überdecken zu lassen, dann erkennt man wahrscheinlich: "Harry Potter und der Stein der Weisen" ist nicht grade ein Meisterwerk.
Die Schauspielerei ist mitunter belustigend und nicht immer ernst zu nehmen, die Handlung eintönig und die gesamte Adaption zu unkreativ, zu lang und zu nah an der Vorlage. Nichtsdestotrotz hat hier nun einmal alles begonnen. Die Zuschauer lernen Hogwarts, Dumbledore, Snape und drei gänzlich unterschiedliche, aber bald unzertrennliche beste Freunde kennen.
Über allen positiven Aspekten thront die Filmmusik des Star-Komponisten John Williams (91)! "Hedwig's Theme" wurde zu einem der Leitmotive der Filmreihe und dürfte zu einem der bekanntesten Stücke der Filmmusik-Geschichte gehören.
Platz 6: "Harry Potter und der Halbblutprinz" (2009)
Harrys Jagd nach den Horkruxen beginnt und man versteht als Zuschauer noch nicht so wirklich, was das alles soll. Schließlich wird Voldemorts (Ralph Fiennes, 60) Verbindung zu den Objekten nur viel oberflächlicher als in den Büchern beschrieben.
Auch sonst wird an unpassenden Stellen mit Kontext gespart. Insgesamt hängt "Harry Potter und der Halbblutprinz" als Vorakt zum großen Finale ein bisschen in der Luft. Doch in dem Film lernt der Zuschauer auch Snape (Alan Rickman, †69) und Malfoy (Tom Felton, 35) besser kennen - beiden Charakteren wird Tiefe verliehen, die der Story mehr Ernsthaftigkeit bringt.
Die Kinematografie ist beeindruckend und das Ende voll niederschmetternder Tragik - besonders, wenn man die Bücher nicht kennt und den Fakt ignoriert, dass Harry zum ersten Mal in seinem Leben aus irgendeinem Grund nicht vorschnell ins Geschehen eingreift, sondern nur regungslos zusieht, während sein Mentor "ermordet" wird.
Platz 5: "Harry Potter und die Heiligtümer des Todes - Teil 1" (2010)
Seine Stärken sind auch seine größten Schwächen: in "Harry Potter und die Heiligtümer des Todes - Teil 1" befinden wir uns plötzlich nicht mehr in Hogwarts - die Hauptcharaktere sind erwachsen, ihre Unbeschwertheit endgültig vergangen.
Das ist phasenweise aufregend und abwechslungsreich, manchmal aber auch befremdlich und etwas langweilig. Harry, Ron und Hermine verbringen viel Zeit damit, durch den Wald zu stapfen.
Atemberaubend visualisiert ist das "Märchen von den drei Brüdern". Für sich genommen hätte die Geschichte einen Oscar als "bester animierter Kurzfilm" verdient. Stattdessen wurde der Film - zurecht - für sein Szenenbild und die visuellen Effekte nominiert.
Zu kurz kommen der tote Dumbledore und seine Geheimnisse und der sehr lebendige Voldemort, der bis auf die letzte, epische Szene kaum in Erscheinung tritt.
Platz 4: "Harry Potter und der Orden des Phönix" (2007)
"Harry Potter"-Fans können sich glücklich schätzen! Anders als bei anderen Filmreihen oder -Universen gibt es zwar keine bahnbrechenden Hochs, aber auch keine wirklich enttäuschenden Tiefs. Zwischen Teil 4, 5, 6 und 7 liegen lediglich Nuancen.
"Harry Potter und der Orden des Phönix" besticht durch seine Abweichungen (präzise: Kürzungen) vom Buch, seinen Coming-of-Age-Charakter und seine brillanten weiblichen Antagonisten - und landet deshalb in dieser Liste vor dem fünften und siebten Teil.
Die Hauptfiguren werden langsam erwachsen: Die Liebe spielt zum ersten Mal eine größere Rolle, auch wenn das nicht jedem Fan gefallen mag. Ebenso sind der Tod und das Böse allgegenwärtig. Auch wenn der von Radcliffe immer besser gespielte Harry einige andere Charaktere überdeckt, so bekommen die Zuschauer mit Helena Bonham Carter (56) als Bellatrix und Imelda Staunton (67) als Dolores Umbridge zwei geniale Schurkinnen zu sehen, die einem beide auf ihre Art das Blut in den Adern gefrieren lassen.
Der Film endet im langersehnten Aufeinandertreffen von Dumbledore und Voldemort - dem vielleicht besten Magier-Duell, das es je in einem Film gegeben hat!
Platz 3: "Harry Potter und der Feuerkelch" (2005)
Der vierte Film der HP-Reihe steht etwas alleine da - und das nicht nur wegen Harrys (augenscheinlicher) Entscheidung, nicht mehr zum Friseur zu gehen. Der Film bricht mit den bisherigen Handlungsmustern. Die Roman-Vorlage gilt für viele als Rowlings bestes Buch.
Zwar macht die Adaption den ein oder anderen Fehler, die Action- und Mystery-Elemente sowie die vielen interessanten, neuen Figuren sorgen jedoch für willkommene Abwechslung.
Wie später auch im fünften und (etwas gezwungener wirkend) im sechsten Teil spielt das Teenager-Dasein der Figuren eine große Rolle. In "Harry Potter und der Feuerkelch" wird die Pubertät zum größten Gegner der jungen Zauberer. Der finale Akt - die Ankunft von Lord Voldemort - reißt Harry dann urplötzlich, aber endgültig aus seiner Kindheit.
Ein Wendepunkt in der Filmreihe.
Platz 2: "Harry Potter und die Heiligtümer des Todes - Teil 2" (2011)
Endlich mehr Voldemort! Ralph Fiennes' Darstellung des personifizierten Bösen sucht seinesgleichen. In fast jeder Liste der besten Film-Bösewichte aller Zeiten landet Voldemort in den Top 10.
In keinem anderen Teil hat der nasenlose Faschist so viel Screentime, wird so zornig aber auch verletzlich gezeigt, wie in "Harry Potter und die Heiligtümer des Todes - Teil 2". Auch Snape und der überwältigende Alan Rickman bekommen den verdienten großen und herzzerreißenden Moment zum Abschluss.
Das fulminante Ende einer mehr als zehn Jahre dauernden Reise ist auch eine Art Reunion fast aller Charaktere, die vor allem in den beiden Teilen zuvor in den Schatten von Harrys Einsamkeit treten mussten. Regisseur David Yates (59), der bei der Adaption der letzten drei Bücher sicherlich nicht alles richtig gemacht hat, brilliert wieder einmal besonders, wenn es darum geht, atmosphärische Actionsequenzen zu inszenieren.
Ein (fast) rundum gelungenes Finale - daran ändert auch Nevilles (Matthew Lewis, 33) zwar tiefgründig gedachte, leider trotzdem eher peinlich wirkende Ansprache kurz vor Schluss nichts.
Trailer zu Platz 1: "Harry Potter und der Gefangene von Askaban" (2004)
Es kann eigentlich keine zwei Meinungen geben: "Harry Potter und der Gefangene von Askaban" ist der beste "Harry Potter"-Film! Mit Alfonso Cuarón (61) schnappte sich Warner Bros einen der besten Regisseure unsere Zeit. Die Handschrift des mehrfachen Oscar-Gewinners ist während des gesamten Fantasy-Zeitreise-Streifens deutlich zu erkennen. Das Werk ist sowohl visuell als auch inhaltlich ein extremer Kontrast zu seinen Vorgängern - plötzlich hat "Harry Potter" nur noch wenig mit einem Kinderfilm zu tun.
Endlich lernen wir auch Gary Oldman (64) als Sirius Black und David Thewlis (59) als Remus Lupin kennen. Beide spielen hervorragend, ihre Charaktere geben Harry das Gefühl, Vaterfiguren und enge Bindungen außerhalb seines Freundeskreises gefunden zu haben.
Doch erst muss der junge Zauberer sein Weltbild hinterfragen - sich seines moralischen Kompasses bewusst werden und lernen, wem er vertrauen kann. Mit den beeindruckend umgesetzten Dementoren legt sich endgültig ein dunkler Schleier über die gelblich-leuchtende Welt der ersten beiden Teile.
Der Kampf zwischen Gut und Böse - und allem, was dazwischen liegt - beginnt.
Titelfoto: Fotomontage: dpa/Warner Bros. Entertainment