"Thor: Love and Thunder": Chris-Hemsworth-Nacktszene lässt Frauen in Ohnmacht fallen!
Deutschland - Schnappatmung! In "Thor: Love and Thunder" gibt es eine augenzwinkernde Nacktszene mit Chris Hemsworth (38), bei der gleich mehrere Frauen umkippen. Leider eines von nicht gerade vielen Highlights des durchwachsen geratenen Marvel-Blockbusters. Die TAG24-Filmkritik.
In besagter Sequenz demonstriert Zeus (Russell Crowe, 58) seine Macht und nimmt Thor (Hemsworth) die Rüstung sowie Waffe ab – und auch dessen Unterwäsche! Die Damen an der Seite des olympischen Donnergottes fallen bei diesem Anblick in Ohnmacht, er ist zu viel für sie. Auch einige andere Frauen (und Männer) ergötzen sich an dem perfekt austrainierten Körper. Ein angenehm selbstironischer Moment.
Zuvor wurde direkt zum Start der neue Bösewicht eingeführt. Gorr (Christian Bale, 48) hält sein sterbendes Kind in einer ausgedörrten Wüste in den Händen und betet zu den Göttern, es zu retten. Dazu kommt es aber nicht, stattdessen stirbt es in seinen Armen. Er hört Stimmen und folgt ihnen in eine fremde Welt.
Der dortige Allvater verhält sich ihm gegenüber arrogant. So bekommt er vom bösen Gott Knull das mächtige All-Black Necrosword und tötet den überheblichen Schöpfer. Es ist nur der Anfang seines blutigen Rachefeldzuges gegen die vermeintlich Unsterblichen des Universums. Dabei trifft er auch auf Thor, der sich wieder in Form gebracht hat, zu Anfang noch mit den "Guardians of the Galaxy" unterwegs ist und viele Kämpfe für das Gute im Alleingang gewinnt.
Auf der Erde geht es seiner Ex-Geliebten Jane Foster (Natalie Portman, 41) hingegen schlecht. Sie hat Krebs im Endstadium, doch Thors früherer Hammer Mjölnir könnte für sie die Rettung sein. Überraschend treffen sie, nun als "The Mighty Thor", und Thor sich bei einem Kampf wieder. Gemeinsam und mit Brunnhilde/Walküre (Tessa Thompson, 38) an ihrer Seite wollen sie den Fight gegen Gorr aufnehmen und gewinnen ...
Deutscher Trailer zu "Thor: Love and Thunder" von Taika Waititi mit Chris Hemsworth
"Thor: Love and Thunder" fehlt hinsichtlich der Tonalität die Ausgewogenheit, wirkt zudem überfrachtet
Diese Geschichte hat Taika Waititi (46, "Jojo Rabbit", "Thor: Tag der Entscheidung", "5 Zimmer Küche Sarg") mäßig umgesetzt. Dem erfahrenen neuseeländischen Regisseur ist leider (erneut) nicht der große Wurf gelungen, was vor allem an zwei unübersehbaren Schwächen liegt.
Erstens stimmt die Tonalität nicht, gerade die 55 Anfangsminuten (von 119) sind deshalb kein Vergnügen, weil es Waititi und seiner Crew nicht gelingt, die Balance zwischen humorvollen und ernsten Sequenzen zu finden.
Die Albernheiten nehmen viel zu viel Raum ein und schwächen die heftigen, storytechnisch durchaus brutalen und im Ansatz bewegenden Szenen so sehr ab, dass man emotional nicht in den Film eintauchen kann - selbst, wenn man alle anderen MCU-Werke gesehen hat und diesem reichhaltigen Universum wohlwollend gegenübersteht.
Das ist besonders deshalb bitter, weil in diesem Wirrwarr einige Gags zünden. Etwa dann, wenn Hemsworth den legendären Spagat-Schritt von Action-Legende Jean-Claude Van Damme (61, "Bloodsport") nachmacht. Doch zu oft gelingt der Wechsel zu eindringlichen Momenten nicht.
Zweitens ist auch "Love and Thunder" überfrachtet - glücklicherweise nicht so sehr wie "Eternals", allerdings schon so sehr, dass es auffällt. Die "Guardians of the Galaxy" haben beispielsweise nur Mini-Rollen zu Beginn, der Großteil kommt über einen Dialog nicht hinaus. Deshalb wirkt es fast schon unnötig, sie überhaupt im vierten Thor-Abenteuer auftauchen zu lassen. Mit diesen aussageschwachen Kurzauftritten dürften Fans kaum zufrieden sein.
Originaltrailer zu "Thor: Love and Thunder" mit Natalie Portman, Christian Bale und Tessa Thompson
"Thor: Love and Thunder" wird in der zweiten Hälfte besser, aber nie richtig gut
Auch Gorr kommt zu kurz, gerade ihm und einem Ausnahmeschauspieler wie Bale ("Batman"-Trilogie, "Le Mans 66 - Gegen jede Chance", "Vice: Der zweite Mann") hätte man mehr Screentime gewünscht. Wenig verwunderlich, dass es laut unterschiedlichen US-Medienberichte gleich mehrere Charaktere nicht in die finale Fassung geschafft haben, das wäre zu viel gewesen.
Immerhin wird Waititis Werk mit der Zeit strukturierter, weil die Gags nun besser sowie situierter platziert wurden und sich flüssiger in die Handlung einfügen. Wer bis dahin durchgehalten hat, wird mit einer zumindest annehmbaren zweiten Hälfte belohnt.
Zwar wird man wegen des chaotischen Starts noch immer nicht voll mitgerissen, aber gut sowie kurzweilig unterhalten, bekommt qualitativ hochwertige Augenblicke zu sehen und eine wertvolle Erzählung vorgesetzt.
Zudem glänzt die Kameraführung, die in Verbindung mit den erstklassigen Kostümen, dem hervorragenden Make-up, den abwechslungsreichen Locations und besonders den aufwendigen Spezialeffekten für einige epische Bilder von höchster cineastischer Qualität sorgt.
Schauspielerisch überzeugen Hemsworth ("Avengers: Endgame"), Portman (Padme Amidala in "Star Wars" Episoden I bis III) und Thompson ("Creed II: Rocky's Legacy"). Die beiden letztgenannten sorgen gemeinsam für einige der witzigsten Szenen des Films (Stichwort "Goodies" von Ciara, 36).
Zusammengenommen ist "Thor: Love and Thunder" ein Stück weit von der Qualität von "Doctor Strange in the Multiverse of Madness" entfernt, aber definitiv besser als "Eternals". Aufgrund der schwachen ersten Hälfte zählt Waititis Werk allerdings zu den eher enttäuschenden MCU-Filmen.
Tipp: Nach dem Ende bis ganz zum Schluss sitzenbleiben, es gibt erneut zwei Abspannszenen.
Titelfoto: PR/Marvel/Disney