"Passion Simple": Alleinerziehende Mutter beginnt heiße Affäre mit jüngerem Liebhaber und bringt Sohn in Gefahr!

Deutschland - Prickelnde Sexszenen und zwei attraktive Hauptdarsteller! "Passion Simple" startet am 9. Dezember in den (offenen) deutschen Kinos und verspricht Erotik pur. Ob das Liebesdrama noch mehr kann, lest Ihr in der TAG24-Kritik.

Helene (Laetita Dosch, 41) will ihrem Alltag als alleinerziehende Mutter entfliehen und lässt sich auf eine Affäre ein.
Helene (Laetita Dosch, 41) will ihrem Alltag als alleinerziehende Mutter entfliehen und lässt sich auf eine Affäre ein.  © PR/WildBunch Germany

Auf einer Party begegnet Helene (Laetita Dosch, 41, "Mein ein, mein alles") Alexandre (Sergei Polunin, 32, "Mord im Orientexpress").

Beide flirten miteinander, landen schließlich im Bett. Aus der einmaligen Nummer entwickelt sich schnell eine intensive Affäre.

Die Literaturprofessorin und alleinerziehende Mutter fühlt sich immer mehr zu dem wortkargen Russen, der in Paris als Diplomat arbeitet, hingezogen.

Corona-Doku "Erste Welle": Neuköllner Kiez-Café trifft auf Apokalypse
Filmkritik Corona-Doku "Erste Welle": Neuköllner Kiez-Café trifft auf Apokalypse

Auch die Tatsache, dass ihr deutlich jüngerer Lover verheiratet ist, schreckt sie nicht davon ab, regelmäßige Treffen zu vereinbaren - teilweise sogar in ihrem eigenen Haus, während ihr Sohn schläft.

So entwickelt sich aus der anfänglichen Anziehung eine regelrechte Obsession für Alexandre. Tag und Nacht denkt sie an ihn, wartet sehnsüchtig darauf, dass er sich endlich wieder meldet.

Trotz aller Warnungen aus ihrem nahen Umfeld vernachlässigt Helene ihren Alltag immer mehr und bringt schließlich sich selbst sowie ihren Sohn in Gefahr...

Originaltrailer zu "Passion Simple" mit Laetita Dosch und Sergei Polunin

"Passion Simple" Laetitia Dosch beeindruckt als Helene, Sergei Polunin kann nicht überzeugen

An Sexszenen zwischen Helene (Laetita Dosch, 41) und Alexandre (Sergei Polunin, 32) mangelt es "Passion Simple" nicht.
An Sexszenen zwischen Helene (Laetita Dosch, 41) und Alexandre (Sergei Polunin, 32) mangelt es "Passion Simple" nicht.  © PR/WildBunch Germany

Seit "Fifty Shades of Grey" boomt der Markt für Liebesfilme, in denen es auch zwischen den Laken explizit zur Sache geht.

Auch wenn man beim Blick in den Trailer zu "Passion Simple" schnell auf die Idee kommen könnte, dass man es hier mit einem ähnlichen Kaliber zu tun bekommt, hat der Film dann glücklicherweise doch etwas mehr zu bieten, als bloße seichte Unterhaltung.

Insbesondere Hauptdarstellerin Laetitia Dosch wertet das Liebesdrama von Regisseurin Danielle Arbid (51, "Parisienne") deutlich auf.

"Fast & Furious 10" sehenswert: Die Familie in Gefahr, neuer Bösewicht überrascht!
Filmkritik "Fast & Furious 10" sehenswert: Die Familie in Gefahr, neuer Bösewicht überrascht!

In der allerersten Szene ist ihr Gesicht in Nahaufnahme zu sehen, während sie davon erzählt, wie sie das erste Mal auf Alexandre traf.

Mit ihrem Lächeln, das irgendwo zwischen Verzweiflung und Glückseligkeit pendelt, wirkt Helene vom ersten Moment an glaubhaft und vor allem menschlich, sodass es dem Zuschauer nicht schwerfallen dürfte, mit ihr zu fühlen und zu leiden - auch wenn ihr Verhalten und ihre Gefühle nicht immer nachvollziehbar sind.

Die von Dosch verkörperte Natürlichkeit kommt auch den Sexszenen - von denen er sehr viele gibt - zugute. Die beiden Hauptcharaktere wirken dabei erfrischend unverkrampft und authentisch.

Leider gilt dies nicht für Sergeï Polunins sonstige Leistung. Polunin, der hauptberuflich als Balletttänzer arbeitet, entspricht mit seinen vielen Tattoos, seinen intensiven Blicken, seinem wortkargen Auftreten und seinem Hang zum schnellen Autofahren dem klassischen Klischee eines "Bad Boys".

Liebesgeschichte in "Passion Simple" kommt wenig glaubhaft rüber

Helene (Laetita Dosch, 41, r.) und Alexandre (Sergei Polunin, 32) können die Finger nicht voneinander lassen.
Helene (Laetita Dosch, 41, r.) und Alexandre (Sergei Polunin, 32) können die Finger nicht voneinander lassen.  © PR/WildBunch Germany

Löst sein Verhalten in den ersten Szenen durchaus Neugier aus, langweilt es spätestens nach der ersten Hälfte des Films nur noch.

Polunins Alexandre funktioniert lediglich als körperliche Projektion von Helenes unerfüllten Sehnsüchten. Einen greifbaren, nachvollziehbaren Charakter spielt er in "Passion Simple" nicht. Umso schwieriger wird es mit der Zeit, Helenes unbändige Leidenschaft für ihn zu verstehen.

"Er liebt Anzüge von Dior und schnelle Autos, dümmliche Filme aus Hollywood und Putin" beschreibt sie ihren Lover ihrer Freundin Anita (Caroline Ducey, 44, "Rebirth – Rache stirbt nie") am Telefon und könnte damit die Unterschiede zwischen ihr und Alexandre nicht besser auf den Punkt bringen.

Regisseurin Arbid ist dennoch bemüht, Helenes blinde Leidenschaft auf die Leinwand zu übertragen, setzt dabei auf schnelle Schnitte und eine sprunghafte Erzählstruktur, die vereinzelt aber mehr verwirrt, als dass sie der Geschichte auf die Sprünge hilft. Auch der Soundtrack, der sich aus schnulzigen Popsongs a la "Only You" zusammensetzt, erscheint willkürlich zusammengewürfelt und gibt der Handlung keinerlei Mehrwert.

"Passion Simple" ist zwar insgesamt deutlich sehenswerter als so manch anderes Liebesdrama geworden. Dennoch leidet der Film vor allem unter seinem austauschbaren männlichen Hauptdarsteller und der stellenweise holprigen Inszenierung. Für Fans des Genres ist er trotzdem sicherlich einen Blick wert!

Titelfoto: PR/WildBunch Germany

Mehr zum Thema Filmkritik: