Erbitterter Kampf ums Wasser: Neue Impro-Komödie mit Charly Hübner

Hamburg - Die neue fiktive Impro-Komödie "Micha denkt groß" unter der Regie von Lars Lessen (55, "Legend of Wacken") und Jan Georg Schütte (61) startet am Donnerstag bundesweit in den Kinos. Zusätzlich gehen Teile des Produktionsteams ab dem 20. August auf große Kinotour durch ganz Deutschland. Mit dabei ist auch Hauptdarsteller Charly Hübner (51), der im TAG24-Interview verriet, warum der Film für ihn auf die große Leinwand gehört.

Schäfer Jonas (Ulrich Brandhoff) und Ex-Game-Designer Micha (Charly Hübner, r.) sind entsetzt über den leeren Dorfbrunnen.
Schäfer Jonas (Ulrich Brandhoff) und Ex-Game-Designer Micha (Charly Hübner, r.) sind entsetzt über den leeren Dorfbrunnen.  © ARD Degeto/MDR/Florida Film/ Pandora Film/Thomas Leidig

Als Kernthema behandelt der Film die Frage, wie wir als Gesellschaft in Zukunft mit Krisen umgehen werden: Als in dem einzigen Brunnen von Klein-Schappleben das Grundwasser versiegt, bricht ein wahrer Kampf unter den Dorfbewohnern aus.

Mittendrin Heimkehrer Micha (Charly Hübner), der sein Elternhaus in ein Wellness-Resort für reiche Stadtmenschen verwandeln will. Dabei aber auf viel Widerstand trifft – und das nicht nur in Form der Wasserknappheit.

TAG24: Herr Hübner, wie muss man sich als Laie eine "Impro-Komödie" vorstellen, wie groß ist der improvisierte Anteil der Dialoge?

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Hübner: Erst einmal glaube ich, dass das jeder Schauspieler und jede Schauspielerin anders erlebt, technisch gesehen ist der Anteil der improvisierten Dialoge nahezu 100 Prozent.

Ich stelle mir das immer so vor, wie, wenn ich Leute, die ich lange nicht gesehen habe, wieder treffe oder Leute, die ich gar nicht kenne, kennenlerne, dann ist das ja letztlich im Leben auch eine mehr oder weniger improvisierte Situation so wie auch dieses Gespräch ja ein nicht geplanter Informationsaustausch ist.

TAG24: Stellt einen das nicht vor Herausforderungen?

Hübner: Alles das, was wichtig für die Erzählung der Charaktere und der Situation ist, in denen diese Charaktere sind, wird vorher mit Regie und Autorenschaft abgestimmt, denn es ist natürlich ein leichtes, sich in einer Improvisation mit sehr guten Schauspielerinnen und Schauspielern ordentlich zu vergaloppieren, in alle möglichen Richtungen.

Umso stärker ein Charakter in seiner Zeichnung ist, desto mehr ist möglich.

Charly Hübner über das Kino-Erlebnis: "Ist etwas anderes als zu Hause mit der Chipstüte!"

V.l.n.r.: Hermann (Peter Kurth), Tina (Jördis Triebel) und Bernd Schlüter (Jan Georg Schütte) sagen der Wasserknappheit in Klein-Schappleben den Kampf an.
V.l.n.r.: Hermann (Peter Kurth), Tina (Jördis Triebel) und Bernd Schlüter (Jan Georg Schütte) sagen der Wasserknappheit in Klein-Schappleben den Kampf an.  © ARD Degeto/MDR/Florida Film/ Pandora Film/Thomas Leidig

TAG24: Ich finde, dem Film gelingt es, eine sehr intime, oft durch die einzelnen Persönlichkeiten herrlich skurrile, aber – zumindest für mich – auch oft bedrückende Atmosphäre zu kreieren, die auch nach dem Kinobesuch noch nachhallte. War diese explizit gewollt?

Hübner: Im Sinne der Formulierung sicher nicht so explizit, weil das rein technisch und psychologisch nicht möglich ist. Aber es ist schön, dass durch die nahe Erzählweise es offenbar dem Film gelingt, ein emotionales Verhältnis zu den Figuren aufzubauen und trotzdem im Kontext des Themas zu bleiben.

TAG24: Wasser als Luxusgut kennt man oft nur aus Entwicklungsländern, haben Sie selbst Angst vor der Zukunft? Gerade die Informationen im Abspann über Deutschlands Grundwasserverlust stimmen nicht gerade positiv.

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Hübner: Naja, das ist ein großes Anliegen der Regie gewesen, da am Ende noch mal eine Schärfe zu ziehen, weil es einem einfach überhaupt nicht bewusst ist und wir darüber auch nicht informiert werden in dem Sinne, wie man sowas sonst vielleicht vermitteln sollte. Wir werden Wege finden, in der Zukunft zu leben, das hat der Mensch immer hingekriegt, und er wird es auch in jeglicher Form von Zukunft hinbekommen.

TAG24: Warum gehört der Film für Sie auf jeden Fall auf die große Leinwand?

Hübner: Leinwand ist Licht-Theater und emotionaler, sinnlicher und kollektiver. Und ein Film über kollektive Fragen im Kollektiv anzuschauen, ist was anderes als zu Hause mit der Chipstüte.

Wie der Kampf der Bewohner ausgeht, ist ab dem 22. August bundesweit im Kino zu sehen. Die Kinotour startet bereits am morgigen Dienstag in Hamburg. Weitere Termine und Tickets findet Ihr hier.

Titelfoto: ARD Degeto/MDR/Florida Film/ Pandora Film/Thomas Leidig

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