"Das fliegende Klassenzimmer": Kästners Klassiker neu verfilmt

Dresden - Der Erfolg des in Dresden geborenen Schriftstellers Erich Kästner ist nicht allein an Buchauflagen zu messen, sondern ebenso an den Verfilmungen seiner Werke. Kästners Roman "Das fliegende Klassenzimmer" erlebt gerade eine weitere Verfilmung. Im Oktober soll sie ins Kino kommen.

Erich Kästner, etwa um 1930.
Erich Kästner, etwa um 1930.  © IMAGNO/Schost/Grete Kolliner

Als Kästner den Roman 1933 schrieb, hatte er seine Heimatstadt Dresden hinter sich gelassen. Von 1919 bis 1927 lebte er in Leipzig, bevor er nach Berlin übersiedelte, wo er bis Kriegsende blieb. Von 1945 bis zu seinem Tod 1974 lebte er in München, Bayern mithin, das ihm 1933 noch fern war.

Gleichwohl spielt der Roman um eine Gruppe Internatskinder und ihre externen Gegner eben dort, in Bayern.

Die schwedische Regisseurin mit Wahlheimat Berlin Carolina Hellsgård (46) hat den Roman neu verfilmt. Es ist die vierte Verfilmung des Stoffes, der 1954 die erste Kinoadaption erlebte.

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Paul Dahlke als Lehrer Justus Bökh, Paul Klinger als "Nichtraucher" und Peter Kraus als Schüler Johnny Trotz gehörten damals zum Cast. Die zweite Verfilmung von 1973 zeigte Joachim Fuchsberger und Heinz Reincke in den - erwachsenen - Hauptrollen. Die Verfilmung von 2003, mit Ulrich Noethen und Sebastian Koch, hatte mit Sachsen zu tun, Schauplatz war Leipzig, das Thomaner-Internat.

Der neue Film spielt im Städtchen Kirchberg, Südtirol.

Bundesstart des Films ist am 12. Oktober

Tom Schilling (41) als Lehrer Johannes "Justus" Bökh beim Unterricht in seiner Klasse.
Tom Schilling (41) als Lehrer Johannes "Justus" Bökh beim Unterricht in seiner Klasse.  © Leonine

Alle zwanzig bis dreißig Jahre scheint es an Zeit zu sein für eine Neuadaption. Ist das Buch und sind die genannten Verfilmungen ausgemachte Männersache, sind die handelnden Internatskinder Jungen, ändert sich das nun.

Nicht allein, dass die kindliche Hauptfigur Martina (gespielt von Leni Deschner) ein Mädchen ist, sind auch die Rollen von Jördis Triebel als deren alleinerziehende Mutter sowie Hannah Herzsprung als Schuldirektorin Zugeständnisse an ein verändertes Gesellschaftsbild, das Männerbünde für unzeitgemäß erachtet.

Die erwachsenen Hauptpartien, Lehrer Bökh und der als "Nichtraucher" betitelte Eisenbahnwaggonbewohner Robert Uthoff, finden sich jedoch traditionell mit Männern - Tom Schilling und Trystan Pütter - besetzt.

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Bundesstart des Films ist am 12. Oktober. Nimmt man die Anzahl seiner Verfilmungen als Erfolgskriterium für ein Buch, ist "Das fliegende Klassenzimmer" übrigens nicht der erfolgreichste der Kästner-Romane. "Emil und die Detektive" erlebte international bisher acht Verfilmungen, "Das doppelte Lottchen" weit mehr als ein Dutzend.

Titelfoto: Leonine

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